FrauenhandelAmnesty International «verkauft» Frauen auf eBay
Aktivisten von Amnesty International «verkaufen» seit Montag rund 250 Frauen via Internet-Auktion. Die Aktion soll eBay-Kunden für das Problem des Frauenhandels sensibilisieren.
«Toshiba, farbig, zum Sonderpreis»: Wer heute auf ein so oder ähnlich lautendes Inserat auf eBay klickt, bekommt möglicherweise nicht das gewünschte Elektronikgerät zu sehen – sondern eine Frau. 1780 Franken kostet «Toshiba» im Startpreis, verkauft wird die junge Frau vom Pseudonym Sellyoursoul 3000 in Bern.
Erst in der Produktbeschreibung wird klar, was wirklich hinter dem merkwürdigen Angebot steckt: «Eine Frau kostet heute weniger als eine Hi-Fi-Anlage. Auf der ganzen Welt werden täglich Frauen zu Spottpreisen verkauft und prostituiert. (...) Hunderte von ihnen enden in der Schweiz.» Rund 250 solcher Angebote sind am Montag Abend in einer konzertierten Aktion von Aktivisten der Menschenrechtsorganisation aufgeschaltet worden – ohne das Einverständnis von eBay.
«Wir haben nichts gegen eBay – die Online-Handelsplattform schlechthin eignet sich einfach am besten, um der Öffentlichkeit zu veranschaulichen, wie selbstverständlich mit Frauen gehandelt wird», sagt Kampagnenleiterin Stella Jegher. Falls eBay die Angebote nicht findet, werden sie in drei Tagen wieder gelöscht.