Telefonscherz«Franz, das kann ich nicht machen»
Hessens SPD-Chefin Andrea Ypsilanti dachte, sie telefoniere mit Franz Müntefering. Doch es war ein Telefonscherz. Inzwischen landete das peinliche Gespräch auf YouTube.
Der niedersächsische Radiosender FFN hatte letzte Woche in Andrea Ypsilantis Büro angerufen und war direkt zu Hessens SPD-Landeschefin durchgestellt worden. Anrufer war ein Stimmenimitator, der sich als Franz Müntefering ausgab.
Sieben Minuten Farce
Der Komiker in Gestalt des künftigen SDP-Bosses bietet der vollkommen ahnungslosen Ypsilanti einen neuen Posten an: Sie solle Hessen zugunsten der CDU fallen lassen und stattdessen Generalsekretärin der Bundes-SPD werden. Damit, so der falsche Müntefering, wolle er den Problemen mit den Linken aus dem Weg gehen. «Franz, das kann ich nicht machen», entgegnete Ypsilanti, «dann kann ich mich hier nicht mehr sehen lassen.»
Ganze sieben Minuten dauerte die Farce, bei der die Politikerin nicht merkte, was mit ihr passierte. Erst als sich der Moderator zu erkennen gibt, lacht Ypsilanti auf.
Das Gespräch landet auf YouTube
Die SPD verbot umgehend die Veröffentlichung des Telefonats. Trotzdem tauchten am Samstag Mitschnitte des Gesprächs auf der Videoplattform YouTube auf. Unter dem Titel «Ypsilanti telefoniert mit falschem Müntefering» oder «Andrea Ypsilanti wird von FFN verarscht!!!» ist die Audiodatei zu hören.
Inzwischen rätselt man, wie sich die Kopien so rasant verbreiten konnten. «Spiegel Online» bietet eine plausible Erklärung: Kurz nachdem der Radiosender das Verbot der SPD akzeptiert hatte, griff die «Bild»-Zeitung die nette Geschichte auf - «Bild» und Radio FFN gehören der Axel Springer AG.
(kle)