AntifeministenFiese Attacke auf Frauenhäuser
Der Verein der Antifeministen will die anonymen Adressen aller Frauenhäuser im Internet veröffentlichen – und setzt so das Leben von Frauen und Kindern aufs Spiel.
Die Interessengemeinschaft Antifeminismus IGAF bläst zu einem neuen Angriff: Sie droht damit, die geheimen Adressen aller 18 Frauenhäuser der Schweiz zu veröffentlichen – Foto inklusive. «Die Bevölkerung soll wissen, wo Männerhass geschürt wird und wo sich die Trainingslager zur Ruinierung der Männer befinden», schreiben der IGAF-Präsident Urs Bleiker und der umstrittene Ex-SVP-Politiker René Kuhn. In den Frauenhäusern würden meist Lügnerinnen aufgenommen, die dem Mann «eine frei erfundene kriminelle Tat» vorwürfen.
Eine Vertreterin der Dachorganisation der Frauenhäuser der Schweiz DAO ist entsetzt: «Die Aktion der Antifeministen bedeutet für die Kinder und Frauen nicht nur psychischen Horror. Sie gefährden damit auch deren Leben.» Sollte eine solche Liste veröffentlicht werden, müsste das Sicherheitsdispositiv der Polizei sofort erhöht werden. Kuhn entgegnet: «Vielleicht könnte es unschuldige Frauen geben, die darunter etwas leiden würden.» Er glaube aber nicht, dass «Männer so krank sind und gewaltsam in die Frauenhäuser einbrechen».
Die Dachorganisation prüft jetzt rechtliche Schritte gegen die Antifeministen. Tatsächlich würden diese gegen das Datenschutzgesetz verstossen, sagt Eliane Schmid, Sprecherin des Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten (EDÖB): «Für die Veröffentlichung der Frauenhausadressen gibt es keinen Rechtfertigungsgrund.» Die betroffenen Frauenhäuser könnten zivilrechtlich dagegen vorgehen, indem sie Anzeige erstatteten. Kuhn gelassen: «Von Feministinnen lassen wir uns nicht einschüchtern.»