Schweizer Diplomat nicht mehr im Iran tätig

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Sex-Skandal?Schweizer Diplomat nicht mehr im Iran tätig

Die Schweiz hat den für die Beziehungen der USA mit Iran zuständigen Diplomaten Marco Kämpf aus Teheran zurückgezogen. Iranische Medien hatten über eine mutmassliche Affäre des Schweizers mit einer unverheirateten Iranerin berichtet.

«Die besagte Person ist nicht mehr für die Botschaft in Teheran tätig. Sie hat Iran Anfang 2009 verlassen», sagte der Sprecher des Eidg. Departements für auswärtige Angelegenheiten, Lars Knuchel, am Montag auf Anfrage. Zu den Hintergründen des Rückzugs des ranghohen Diplomaten wollte sich das EDA nicht äussern.

Kämpf war erster Botschaftssekretär und Chef der Abteilung «Fremde Interessen Teheran». Seit dem Bruch Irans mit den USA im Zuge der islamischen Revolution 1979/80 nimmt die Schweiz im Rahmen ihrer Guten Dienste die Interessen Washingtons in Teheran wahr.

Dieses Schutzmachtmandat ermöglicht es Iran und den USA, ein Minimum an diplomatischen und konsularischen Beziehungen aufrechtzuerhalten.

Iranische Medien hatten Ende vergangener Woche unter Berufung auf die Polizei berichtet, Kämpf sei in Teheran verhaftet worden, weil er in einem Auto mit einer unverheirateten Frau «unanständige sexuelle Kontakte» gehabt habe. Auch der Fernsehsender CNN und die Zeitung «Blick» berichteten über die Affäre.

Am Samstag dementierte das iranische Polizeidepartement die Festnahme des Schweizers. Die staatliche Nachrichtenagentur IRNA berichtete, die Berichte seien «ohne jegliche Grundlage». Dem Vernehmen nach sind derzeit im EDA Abklärungen im Gang.

Die Sprecherin der US-Botschaft in Bern, Lisbeth Keefe, wollte sich am Montag nicht zu der Affäre äussern. Es handle sich um eine «Schweizer Angelegenheit», sagte Keefe. (sda)

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