«Bild» wegen Hakenkreuz-Teppich am Pranger
Bevor man andere mit Dreck bewirft, sollte man erst vor seiner eigenen Haustüre gekehrt haben. Diese Erfahrung muss zur Zeit die deutsche «Bild»-Zeitung machen.
Vor einiger Zeit titelte das deutsche Boulevard-Blatt in fetten Lettern: «Warum verbietet niemand diese Hakenkreuze?» und zeigte mehrere Fotos von Swastikas, die seine Leser aus ganz Deutschland eingeschickt hatten.
Bildblog.de fand nun heraus, dass im Axel-Springer-Hochhaus - der Springer-Verlag ist der Herausgeber der Bild-Zeitung - genauer im dortigen Journalisten-Club ein Teppich zu finden ist, auf dem tausende Hakenkreuze zu finden sind.
Bild reagierte, mit diesen Anwürfen konfrontiert, prompt: Dieser Swastika-Meander sei «in Indien und Griechenland ein unverfängliches, klassisches Motiv». Es sei ein chinesischer Seidenteppisch aus dem 19. Jahrhundert (391 x 383 cm), der 1966 angeschafft wurde, so Bild weiter, deshalb sehe man «keinen eindeutigen Nazizusammenhang».
Der Bildblog bemerkt dazu süffig, dass die Nazi-Diktatur zu diesem Zeitpunkt gerade mal 20 Jahre zurücklag.
(pat)