Olivenbaum stellt antike Zeitrechnung auf den Kopf
Bei der Untersuchung eines 3500 Jahre alten Olivenbaums kamen Forscher auf verblüffende Ergebnisse: Archäologen und Historiker müssen einige Daten höchstwahrscheinlich um 100 Jahre korrigieren.
Denn Untersuchungen eines etwa 3500 Jahre alten Astes ermöglichen es, einen Vulkanausbruchs in der Ägäis in der Bronzezeit wesentlich genauer zu datieren als bisher, wie die Universitäten Heidelberg und Hohenheim bei Stuttgart berichteten.
Forscher der Universitäten haben das Alter des Ölbaumastes auf den Zeitraum 1627 bis 1600 vor Christus bestimmt. Damit wäre der Vulkan auf der heutigen Insel Santorin etwa 100 Jahre früher ausgebrochen als in der archäologischen Zeitrechnung angenommen.
Der Ast wurde nahe der antiken Siedlung Akrotiri gefunden. Er war vollständig in vulkanische Asche eingeschlossen und wies insgesamt 72 Jahresringe auf. Sie wurden von den Wissenschaftlern mit Hilfe eines Computer-Tomographen - einer Technik, die sonst in der Medizin eingesetzt wird - sichtbar gemacht.
In Verbindung mit der so genannten Radiokarbon-Methode war dann eine sehr genaue Datierung möglich. Dabei wird der Gehalt an C14, einer natürlichen Variante des Kohlenstoffs, gemessen. Das leicht radioaktive C14 zerfällt nach etwa 5730 Jahren zur Hälfte und hilft deshalb bei Altersbestimmungen.
280137 apr 06 (sda)