Jugendlichen überfahren und Eltern verklagt

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Jugendlichen überfahren und Eltern verklagt

In Spanien will ein Raser Geld von den Eltern, deren Sohn er überfahren hat. Zu diesem Zweck hat er sie verklagt, wie einem Bericht zu entnehmen ist.

Enaitz Iriondo (17) starb sofort, als der Geschäftsmann Tomas Delgado ihn im August 2004 mit seinem Audi A8 mit 160 km/h überfahren hatte. Dabei hätte man auf der Strasse nur 89 km/h fahren dürfen. Iriondo seinerseits hatte keinen Helm auf und trug schlecht sichtbare Kleider, als er mitten über die Strasse fuhr und den Weg des Rasers kreuzte. Deshalb hätten beide Parteien schuld an dem Unfall, hielt jetzt ein Behördenbericht fest.

Delgados Versicherung bezahlte damals den Eltern Iriondos rund 55 000 Franken Schmerzensgeld für den Verlust ihres Sohnes. Geld, das jetzt Delgado offenbar teilweise zurückhaben will. Denn er verklagte die Eltern über 33 000 Franken, weil sein Auto beim Unfall beschädigt worden war. «Es ist der einzige Weg, um an mein Geld zu kommen», zitiert die spanische Zeitung «El Pais», welche den Fall am Freitag bekannt machte, den Unfallfahrer.

Iriondos Eltern sind schockiert über die Klage Delgados. «Das ist wie ein Stich mit dem Messer in den Rücken», sagte die Mutter des Überfahrenen gegenüber der Zeitung. «Wir dachten, der arme Kerl hätte sein Leben lang daran zu kauen, dass er unseren Sohn auf dem Gewissen hat.»

Die Zeitung rechnet für nächste Woche mit einem Urteil.

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