Playboy Hannibal hat wieder zugeschlagen

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Und wieder hat die Familie Hannibal Gaddafi die Polizei im Haus. Diesmal schlugen besorgte Nachbarn von Gaddafis Luxussuite in London Alarm. Hannibal soll seine Gattin spitalreif geprügelt haben - seine Bodyguards gaben ihm Rückendeckung.

von
kbr

Zimmernachbarn hatten die Sicherheitskräfte am Abend des 25. Dezembers gerufen, da sie die gellenden Schreie einer Frau durch die Wände der Luxussuite der Gaddafis hörten. Dies berichtet die Online-Ausgabe der englischen «Daily Mail». Doch die libyschen Sicherheitskräfte schirmten den Sohn des Revolutionsführers akribisch ab und versperrten den Zugang zum Zimmer, in dem sich Moutassim Gaddafi - genannt Hannibal - mit seiner Frau eingeschlossen hatte. Das Hotelpersonal des Londoner Luxushotels Claridge sah sich gezwungen, die Londoner Polizei zu rufen, welche Hannibals Bodyguards überwältigten und sich Zugang verschafften zum Schlafzimmer. Die Beamten fanden die 29-jährige Aline Skaf, Model und Ehefrau von Hannibal, blutüberströmt vor. «Die Frau blutete stark aus der Nase und am Gesicht», schildert ein Gast des Claridge's seine Beobachtungen.

Hannibal profitiert wieder von angeblichem Diplomaten-Status

Wie im Sommer 2008 in Genf stürmten die Londoner Polizeibeamten die Suite gleich zu Dutzenden: «Einige der Polizisten waren bewaffnet und nahmen die libyschen Bodyguards fest», so der Augenzeuge. Die Art, wie Hannibal auch diesmal dem langen Arm des Gesetzes entwischte, ähnelt frappant dem Vorfall im Genfer Hotel President Wilson: Abermals rief der 33-Jährige die libysche Botschaft zu Hilfe. Die Getreuen des Herrn Papa informierten die Londoner Polizei darüber, dass der Sohnemann des libyschen Revolutionsführers diplomatische Immunität geniesse und chauffierten ihn in einer Botschafts-Limousine von dannen. Die Sicherheitsleute der Gaddafis wurden später wieder aus der Haft entlassen.

Hannibals Frau spricht von einem Unfall

Die blutenden Wunden von Aline Skaf wurden später in einem Krankenhaus behandelt. Ob sich der Verdacht auf ein gebrochenes Nasenbein bestätigte, ist nicht bekannt. Bekannt ist hingegen, dass Frau Gaddafi später leugnete, das Opfer eines Gewaltausbruchs ihres Ehegatten geworden zu sein. Sie gab an, sich die Verletzungen bei einem Sturz zugezogen zu haben. Wo sich die zwei Kinder der Gaddafis zum Zeitpunkt des Geschehens befanden, ist unklar. Sicher ist, dass sie mit ihren Eltern ebenfalls über Weihnachten in London weilten. Die Gaddafis wollten eigentlich bis zum Januar in der 4000-Pfund-Suite im Claridge's im Londoner Bezirk Mayfair bleiben. Nach Angaben des Hotelpersonals checkten sie jedoch kurz nach dem Vorfall aus.

Kein Einzelfall

Für unliebsame Schlagzeilen sorgte Hannibal Gaddafi schon des öftern. So prügelte er sich 2001 in angetrunkenem Zustand mit italienischen Polizisten, die eigentlich für seinen Schutz zuständig waren. 2003 war er gemäss Medienberichten erneut in eine Schlägerei in der italienischen Hauptstadt verwickelt.

Auch die französische Justiz machte Bekanntschaft mit dem Herrschersohn. 2004 raste Hannibal in Paris mit 140 km/h über die Champs-Elysée. Polizisten, die ihn stoppten, wurden von Hannibals Leibwächtern attackiert.

Der Vorfall blieb ohne Folgen, nachdem sich libysche Diplomaten entschuldigt hatten. Anders endete ein Ausraster im Februar 2005: Nachdem Hannibal Gaddafi seine schwangere Freundin - und heutige Ehefrau - in einem Pariser Luxushotel spitalreif geschlagen hatte, wurde er zu einer viermonatigen bedingten Haftstrafe verurteilt. (kbr/sda)

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