Politiker fordert Paintball-Verbot

Aktualisiert

«Tötungstraining »Politiker fordert Paintball-Verbot

«Schluss mit Paintball!»: Dies fordert SP-Nationalrat Hans Widmer. «Das Spiel ist ein Tötungstraining, ein Mega-Wahnsinn», sagt der Politiker. Er will in der Grossen Kammer für ein Verbot kämpfen.

Daniel Waldmeier
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Daniel Waldmeier

Unterstützung findet Widmer auch im Lager der Bürgerlichen – und treibt damit der hiesigen Paintball-Szene den Schweiss auf die Stirn. Die deutsche Regierung hat sich als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden unlängst auf ein Verbot verständigt.

Spiel mit Farbkugeln

Man verkriecht sich hinter Verstecken, pirscht maskiert an den Feind heran und beschiesst ihn mit Farbkugeln – Paintball. Für SP-Sicherheitspolitiker Hans Widmer ist klar: «Damit wird das Töten eingeübt. Ein solches Tötungstraining muss unterbunden werden.» Bereits in der nächsten Session will er deshalb einen entsprechenden Vorstoss einreichen.

Mit seiner Idee stösst Widmer auch bei Bürgerlichen auf offene Ohren: «Das Spiel ist eine kranke Art, sich einen Kick zu holen», sagt Doris Fiala (FDP, ZH). Es dürfe scharf hinterfragt werden. Auch Norbert Hochreutener (CVP, BE) hat Sym­pathien für ein Verbot, da immer wieder Passanten von Paintball-Schützen attackiert würden.

In der Paintball-Szene ist die Stimmung aufgewühlt: «Man könnte genauso gut das Fechten verbieten; auch da wird eine Tötung simuliert», sagt Christof Wüthrich, Präsident des Schweizer Paintball-Verbands. Mit den Paintballern suche sich die Politik ein Bauernopfer für billige Effekthascherei. Letzte Woche hatte sich die deutsche Regierung als Reaktion auf den Amoklauf von Winnenden auf ein Paintball-Verbot verständigt.

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