El Kaida macht aus dem Internet ein Terrornetz

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El Kaida macht aus dem Internet ein Terrornetz

Islamische Extremisten köpfen ausländische Geiseln – und die ganze Welt schaut online zu. Damit avancierte das Internet zu einer der gefährlichsten «Waffen» der Terroristen.

Die 10. Ausgabe des Online-Magazins «Al-Battar» widmete sich dem Thema Entführung. Mitglieder der Terrorgruppe El Kaida konnten sich online informieren, wer als Nächstes gekidnappt werden soll, wie man bei einer Entführung vorgeht, wie man verhandelt, wie man eine Enthauptung durchführt – und diese auch auf Video aufnimmt. Kurze Zeit später begannen im Irak die grausamen Hinrichtungen.

«Nachdem die El-Kaida-Terroristen ihre Trainings-Camps in Afghanistan verloren hatte, verlegten sie diese ins Internet», sagt Professor Gabriel Weimann von der Haifa-Universität gegenüber BBC. Laut dem Experten nutzen sie das Web, um ihre Propaganda zu verbreiten, Terroristen zu rekrutieren, Geld aufzutreiben, weitere Anschläge zu planen und miteinander zu kommunizieren. 4000 terroristische Webseiten überwacht Weimann heute. Vor sieben Jahren waren es noch zwölf. Allein El Kaida betreibt etwa 50 Webseiten. Und es werden immer mehr.

Früher beklagten sich die Terroristen, dass die Medien nach Attentaten den Fokus immer auf die Opfer anstatt auf ihre politische Botschaft gelegt hätten. Dank dem Internet verbreiten sie nun die Bilder und die Botschaften, die sie zeigen wollen – und die ganze Welt schaut hin.

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