Lebenslänglich für Mädchenmörder «Pierrot»

Aktualisiert

Lebenslänglich für Mädchenmörder «Pierrot»

Ein Mädchenmörder ist im Elsass zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Der 59-Jährige wurde für schuldig befunden, vor drei Jahren zwei Mädchen sowie eine Frau entführt, vergewaltigt, zerstückelt und ermordet zu haben.

Als Mindesthaftzeit verhängte das Schwurgericht am Mittwoch in Strassburg einen Zeitraum von 30 Jahren. Damit entsprach das Gericht den Forderungen des Staatsanwalts. «Pierrot» hat vor Gericht jede Beteiligung an den Verbrechen entschieden bestritten.

Angehörige und Gutachter belasteten den Mann jedoch schwer. Ehemalige Partnerinnen und zwei leibliche Töchter beschrieben ihn als sexuell pervers und gewalttätig. Ein Gutachter bezeichnete ihn als ein «Raubtier» auf ständiger Suche nach Frauen und Mädchen.

Andere Experten verwiesen auf seine Fähigkeit, sich verrückt zu stellen. Er habe im Laufe der Jahre über 50 Gutachter manipuliert, sagte ein Psychiater. «Pierrot», der über 35 Jahre seines Lebens in Gefängnissen oder psychiatrischen Anstalten verbracht hat, war drei Monate vor den Taten vorzeitig aus der Haft entlassen worden.

Korbmacher freigesprochen

Die 16 mitangeklagten Mitglieder einer Korbmacher-Familie wurden aus Mangel an Beweisen allesamt frei gesprochen. Für einen von ihnen hatte der Staatsanwalt wegen der Beteiligung an einem der Morde 30 Jahre Haft gefordert, für die übrigen wegen Mithilfe und unterlassener Hilfeleistung Haftstrafen zwischen 3 und 20 Jahren.

Mit diesem Urteil endet nach über drei Monaten der nach Justizangaben längste Schwurgerichtsprozess in der elsässischen Justizgeschichte. Die Verbrechen im Juli 2004 hatten die Öffentlichkeit in der ostfranzösischen Region aufgewühlt und zu Forderungen nach schärferen Strafen für Sexualtäter geführt.

(sda)

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