Modehaus Zara lässt 11-jährige Kinder für sich schuften
Die portugiesische Zeitung «Expresso» deckt einen Skandal auf: die Schuhe, die das Modehaus Zara auf der ganzen Welt verkauft, werden im Norden Portugals von Kindern genäht.
«Expresso» zeigt im Artikel Bilder von Kindern zwischen 11 und 14 Jahren. Sie alle arbeiten bei sich zu Hause, im nordportugiesischen Felgueiras, einer stark von Arbeitslosigkeit betroffenen Ortschaft. Auch der 11-jährige Carlitos näht Schuhe für «Zara», geschützt mit dicken Leder-Fingerhüten, damit er sich bei der Arbeit die Hände nicht zerschindet. Zur Schule geht er nicht mehr.
Jeden Tag bringt ein Lieferwagen das Rohmaterial ins Dorf und verteilt es unter den Familien. Am Abend werden die bereits genähten Schuhe abgeholt. Jose Guimaraes, der zuständige Gewerkschaftsführer bestätigte, dass pro Familie 100 bis 150 Schuhe angefertigt werden. Dafür bekommen sie zwischen 30 bis 45 Franken, eine Misere, aber meistens der einzige Verdienst dieser Familien.
Das Modehaus zeigte sich erschrocken über den Artikel bei «Expresso». Bereits im Jahr 2005 kündigte das Unternehmen die Verträge mit 400 Subunternehmen, weil diese den Verhaltens-Kodex über Kindernarbeit, Miserenlöhne, Sicherheit am Arbeitsplatz oder Umweltschutz missachteten.