AustralienWarnung vor tödlichem Vogel
Die australischen Behörden warnen die Bürger nach Zyklon Yasi vor dem Kasuar. Die zerstörten Wälder und der Hunger treiben den Laufvogel in bewohntes Gebiet. Eine Begegnung könnte tödlich enden - für den Menschen.

Kasuar. (Bild: Wikipedia/Phyzome)
Er kann nicht fliegen, wird bis zu sechzig Kilo schwer und 1.7 Meter gross - und er gilt als äusserst aggressiv. An seinen Füssen besitzt der Kasuar eine dolchartige Klaue, die rund 10 Zentimeter lang ist. Der flugunfähige Laufvogel kann bis zu 50 km/h schnell rennen. Das Guinness Buch der Rekorde kürte ihn zum gefährlichsten Vogel der Welt.
Die australischen Behörden haben jetzt vorsorglich vor dem Vogel gewarnt. Denn Hurrikan Yasi, der kürzlich über Australien wütete, hat den Lebensraum des Laufvogels deutlich dezimiert. Bis der Urwald, wo das Tier heimisch ist, nachgewachsen ist, sollen Jahre vergehen. In der Zwischenzeit könnte den Vogel der Hunger packen und ihn so in bewohntes Gebiet treiben.
Das wäre gefährlich. Überliefert ist ein Vorfall aus dem Jahr 1926. Zwei Buben wollten einem Kasuar an den Kragen - ein 16-Jähriger bezahlte den Versuch, das kräftige Tier anzugreifen, mit dem Leben. Mit seiner scharfen Kralle schlitzte der Kasuar den Hals des Jungen auf.
Durch Landgewinnung und die Besiedlung der australischen Ostküste ist die Zahl der stark gefährdeten Tiere auf geschätzte 1000 Exemplare geschrumpft. Ungefährlicher macht ihn das nicht. Die Umweltministerin von Queensland, Kate Jones, warnte insbesondere davor, das Tier zu füttern. Es könne für Mensch und Tier gefährlich werden, wenn der Vogel an das Füttern und an den Menschen gewöhnt werde.
Die Umweltbehörde reagiert, indem sie Futterpakete für die durch den Sturm dezimierte Tierwelt abwerfen lässt. Hoffentlich mit Erfolg - bereits wurden erste Kasuare in den Nähe von bewohntem Gebiet gesichtet.