Sex im Web: Die nackten Zahlen (Teil 1)
Im Internet wird immer mehr Geld umgesetzt. Am lukrativsten ist dabei das Sex-Business: Die Pornoindustrie generiert mehr Gewinn, als Microsoft, Google, Amazon, eBay, Yahoo und Apple zusammen aus dem Web holen.
2006 wurden von Surfern im WWW jede Sekunde durchschnittlich 2304 Euro (rund 3720 Fr.) für Porno ausgegeben. In der Sekunde, in der Sie diesen Satz lesen, klicken weltweit 28'258 Menschen auf eine Sexseite. Dies hat das belgische Online-Magazin HLN.be in einer aufwändigen Recherche ermittelt.
Die Zahlen sind imposant: Alle 39 Sekunden wird allein in den USA ein neues Porno-Video ins Netz gestellt. 42,7 Prozent aller Websurfer haben mindestens einmal eine Sexseite besucht. Die Gewinne, die das Sex-Business aus dem Web zieht, sind grösser als jene, welche die Giganten Microsoft, Google, Amazon, eBay, Yahoo und Apple zusammen im Internet generieren. Mitte 2006 wurden weltweit anderthalb Milliarden Downloads von pornographischen Bildern und Videos durchgeführt - das sind 35 Prozent aller Downloads.
Porno-Boom im Reich der Mitte
2006 war das erste Jahr, so HLN.be, in dem die Chinesen am meisten für Porno im Internet ausgaben. Mit 20,5 Milliarden Euro (rund 33 Mia. Fr.) liessen sie die Südkoreaner hinter sich, die «nur» für 19,25 Mia. Euro (31,1 Mia. Fr.) Sex konsumierten. Danach folgen die Japaner (15 Mia. Euro [24,3 Mia. Fr.]) und die US-Amerikaner (9,98 Mia. Euro [16,1 Mia. Fr.]).
Auf den einzelnen Surfer umgerechnet, sieht die Rangliste etwas anders aus: Am «schärfsten» sind mit grossem Abstand die Südkoreaner, die durchschnittlich 394 Euro (637 Fr.) pro Jahr für Porno im Internet ausgeben. Bei den Japanern sind es vergleichsweise schlappe 117 Euro (189 Fr.), dann kommen die Finnen (86 Euro [139 Fr.]) und die Australier (73 Euro [118 Fr.]). Die Italiener geben pro Kopf und Jahr rund 12 Euro (19 Fr.) aus, die Belgier 9 Euro (15 Fr.) und die Deutschen sogar nur 6 Euro (10 Fr.).
Frauen wollen «Adult Dating»
Dass die Suchbegriffe «sex» und «porn» zuoberst auf der Rangliste stehen, überrascht wohl kaum jemanden. Schon erstaunlicher ist, dass diese beiden Begriffe von Frauen und Männern ungefähr gleich häufig eingegeben werden, wie HLN.be berichtet.
Nicht so «adult dating». Diesen Suchbegriff, der 2006 übrigens um 622 Prozent häufiger eingegeben wurde als im Vorjahr, verwenden Frauen viel häufiger als Männer: 64 zu 36 Prozent, so sieht die Relation aus.
Lesen Sie auch den zweiten Teil: Sex im Web - die nackten Zahlen (Teil 2)
dhr