Christen-Solidarität oder Demo gegen den Islam?
Christen wollen in Bern für die Glaubensfreiheit demonstrieren. Doch die Organisatoren selber kämpfen gegen Muslime in der Schweiz.
Die Menschenrechts-Organisation Christian Solidarity International (CSI) ruft Ende Mai zu einer Demo in Bern gegen die Unterdrückung von Gläubigen auf. Weltweit würden 200 Millionen Christen verfolgt. Die CSI fordert auf dem Demo-Flyer: «Auch Muslim-Verbände in der Schweiz werden ersucht, sich für Religionsfreiheit in islamischen Ländern zu engagieren.»
Dass die Muslime sich hinter die Forderungen der CSI stellen, ist unwahrscheinlich: Eine von CSI-Gründer Hansjürg Stückelberger gegründete Tochterorganisation der CSI, der Verein Zukunft CH, widmet sich nämlich der Bekämpfung des Islams in der Schweiz: «Das Wachstum der muslimischen Bevölkerung (...) macht es wahrscheinlich, dass Europa am Ende dieses Jahrhunderts von einer muslimischen Bevölkerung regiert wird», schreibt Stückelberger auf der Vereins-Homepage. Für ihn sind Islamkritik und der Kampf für Religionsfreiheit kein Widerspruch: «Der Islam ist ein intolerantes System. Er geht mit Religionsfreiheit nicht zusammen.» Hisham Maizar, Präsident der Föderation Islamischer Dachverbände der Schweiz, glaubt auch nicht an eine konstruktive Absicht der Christen-Demo: «Sonst wären die Muslime dazu eingeladen worden.»
loo