Kamikaze-Einsätze für britische Piloten
Britische Kampfpiloten waren alles andere als begeistert, als ihr Chef ihnen nahelegte, über einen Selbstmord-Einsatz im Krieg gegen den Terror nachzudenken.
Britische Kampfpiloten sollen sich auf Drängen eines Generals Gedanken über Selbstmord-Einsätze machen, um Terroranschläge zu verhindern. Das Verteidigungsministerium bestätigte am Dienstag im Grundsatz einen entsprechenden Artikel des Boulevardblatts «The Sun».
Dem Bericht zufolge fragte Generalmajor David Walker Piloten bei einer Ausbildungsveranstaltung, was sie tun würden, wenn bei einem Anti-Terror-Einsatz ihre Waffensysteme versagten. «Denken Sie, dass es unzumutbar wäre, wenn ich die Anweisung gäbe, Ihr Flugzeug abstürzen zu lassen, um ein Fahrzeug mit einem Taliban- oder Al-Kaida-Befehlshaber zu zerstören?», zitierte «The Sun» den Generalmajor.
Demnach entwarf er auch das Szenario von Terroristen, die versuchten, ein Flugzeug auf eine britische Stadt zu stürzen, oder mit Fahrzeugen auf dem Weg zu Terroranschlägen seien.
«Nach Ihnen, Sir!»
Piloten sollen Walkers Forderung laut «The Sun» als «völligen Irrsinn» bezeichnet haben. Ein Pilot habe gesagt: «Ich bin bereit, so etwas zu tun - aber nur, wenn mir der Generalmajor zuerst zeigt, wie es geht.» Ein anderer Pilot fügte hinzu: «Die Vorstellung, dass Offiziere ihren Männern befehlen, Selbstmord zu machen, ist widerlich.»
Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte, Walker habe Fragen nach dem Verhalten von Piloten in Situationen aufgeworfen, in denen es um Leben oder Tod gehe. Doch habe der Generalmajor nicht gesagt, dass er Kamikaze-Einsätze anordnen würde. Es handele sich um Entscheidungen, die so unwahrscheinlich und schrecklich sie auch seien, von Soldaten möglicherweise getroffen werden müssten.
AP / dhr (dapd)