150 Passagiere aus qualmenden Cisalpino evakuiert

Aktualisiert

150 Passagiere aus qualmenden Cisalpino evakuiert

Wegen Rauchentwicklung haben im Bahnhof von Como (I) rund 150 Passagiere aus einem Cisalpino-Zug evakuiert werden müssen. Der Rauch entstand wegen eines Defekts an der Klimaanlage.

Die Evakuation verlief problemlos. Es gab keine Verletzten. Die Passagiere konnten nach dem unfreiwilligen Zwischenhalt in der Grenzstadt mit einem anderen Cisalpino-Zug Richtung Norden weiterreisen.

Sie erreichten Zürich mit einer vierzigminütigen Verspätung, wie Cisalpino-Sprecherin Sandra Ritz am Dienstagnachmittag auf Anfrage sagte. Sie bestätigte einen Bericht des Onlineportals «Ticinonews».

Verspätungen sind normal

Die 1993 von Trenitalia und der SBB gegründete Cisalpino AG gilt schon seit langem als anfällig für Pannen und Verspätungen. Die Homepage www.cessoalpino.com («cesso» bedeutet «Abort») führt über die Verspätungen Buch.

Demnach hatten in den ersten drei Juli-Wochen dieses Jahres 24,2 Prozent der Neigezüge mindestens eine Viertelstunde Verspätung. Die durchschnittliche Verspätung betrug dreissig Minuten, und 2,2 Prozent der Züge kamen wegen Pannen gar nicht am Ziel an.

In Italien hat der Cisalpino nicht erste Priorität

Bei der Cisalpino sind diese Probleme bekannt. Firmenchef Alain Barbey führte die Verspätungen in einem Interview in der jüngsten Ausgabe der «Tessiner Zeitung» darauf zurück, dass der Cisalpino in Italien eine geringere Priorität geniesst als die Lokalzüge.

Barbey ist optimistisch, dass Cisalpino bald ebenfalls Priorität 1 erhält. Überdies würden in Italien Verspätungen unter 15 Minuten als pünktlich erachtet.

Reparaturen künftig in Basel?

Auch bei der Wartung der Züge strebt Cisalpino Änderungen an. Eine Abmachung mit Trenitalia habe bisher vorgesehen, dass die Wartung und Reparatur nur in Mailand vorgenommen werde.

Man habe aber bereits erreicht, dass kleinere Reparaturen auch in der Schweiz ausgeführt werden. Ziel sei es, dass ein Teil der Wartung ab Dezember 2007 in Basel erfolgen könne. Barbeys Fazit: «Es muss sich etwas ändern, denn wir wissen, dass unsere Kunden unzufrieden sind.» (sda)

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