Nach Märchen im Internet: Hunderte pilgerten zu Klinik

Aktualisiert

Nach Märchen im Internet: Hunderte pilgerten zu Klinik

Mekka liegt im Ruhrgebiet: Eine Essener Klinik wurde unfreiwillig zum muslimischen Pilgerort. Die Gläubigen glauben, in dem Krankenhaus sei ein Messias geboren worden.

Die Spitalleitung musste zwischenzeitlich die Polizei um Hilfe bitten, weil sie mit dem Besucherandrang nicht mehr fertig wurde. Wie die «Neue Ruhr Zeitung» berichtet, begehrten alleine am Wochenende 140 Pilger Einlass, um die Mutter und ihr angeblich heiliges Kind zu sehen.

Ein Unbekannter hatte vor drei Wochen in einem populären Chatroom eine wundersame Geschichte verbreitet. Eine Türkin sei bei der Geburt ihres Kindes gestorben. 41 Tage später sei die Frau von den Toten wieder auferstanden, um ihren von Allah auserwählten Sohn zu stillen und die Menschen zu mahnen, nicht mehr zu sündigen.

Die Geschichte verbreitete sich in der islamischen Gemeinde wie ein Lauffeuer, sogar Muslime aus den Niederlanden pilgerten in die Uni-Klinik Essen, um dem vermeintlichen Messias zu huldigen. Die Spitalleitung musste einen Wachmann einstellen, um die Besucher vom Betreten des Gebäudes abzuhalten.

Viele der Pilger hatten dem Polizisten nicht geglaubt, dass es keine solche türkische Frau gibt. «Wir haben die Geschichte der Öffentlichkeit zunächst verschwiegen, um die Patienten nicht abzuschrecken», sagte Spitaldirektor Burkhard Büschner dem «Spiegel online».

Deine Meinung zählt