Nach HeimkehrEx-Geisel will wieder auf die Philippinen
Nach über drei Monaten in Geiselhaft auf den Philippinen wird Andreas Notter am Mittwoch in der Schweiz erwartet. Doch die Ex-Geisel denkt bereits wieder an eine Rückkehr auf die Philippinen.
Notter reiste am Dienstag von der Insel Jolo in die philippinische Hauptstadt Manila, von wo aus er in die Schweiz zurückfliegt. Das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK) gab den Zeitpunkt der erwarteten Ankunft nicht bekannt.
Der IKRK-Delegierte wolle nach 93 Tagen Geiselhaft vorerst seine Eltern und Freunde begrüssen. Am Mittwoch um 16.00 Uhr werde Notter am Hauptsitz des IKRK in Genf eine Pressekonferenz abhalten, sagte ein IKRK-Sprecher auf Anfrage.
Notter nahm einen Stock und eine Kokosnussschale als Erinnerung an seine Tortur mit nach Hause. Den Stock hätten ihm die Rebellen der Terrororganisation Abu Sayyaf zurecht geschnitzt, damit er im Dschungel besser laufen konnte, aus der Kokosnussschale habe er gegessen, sagten Rotkreuzmitarbeiter vor Notters Abreise in Manila.
Doch in der Schweiz will der 38-Jährige nicht lange bleiben: Einem Freund soll Notter gemäss ABS-CBNNews.com anvertraut haben, dass er «sehr willig wäre», in ein paar Wochen auf die Philippinen zurückzukehren, falls das IKRK ihm das erlaube.
Die Terroristen halten nach wie vor Notters Kollegen fest, den Italiener Eugenio Vagni. Notter und Vagni waren zusammen mit einer später freigelassenen philippinischen Kollegin am 15. Januar im muslimischen Süden der Philippinen verschleppt worden.
Am Freitag hätten sich die Entführer plötzlich von Sicherheitskräften umzingelt gefühlt und seien geflohen, hiess es. Die Entführer liessen Notter im Dschungel zurück. Die drei arbeiten für das IKRK. (sda)