AusgeladenVatikan versetzt Vasella
Aus Novartis-Vasellas neuem Nebenjob wird nichts: Radio Vatikan will seine Kommentare nicht auf dem Sender haben. Das Novartis auch Verhütungsmittel herstellt, erschien Radio Vatikan nicht ganz geheuer.
«Dass Novartis offenbar auch Verhütungsmittel herstellt, haben wir erst jetzt aus der Presse erfahren. Das beeinflusste natürlich auch unsere Entscheidung», offenbarte der Sender.
Aber auch aufgrund der «aktuellen Debatte» über den Vatikan und Lefebvre habe Radio Vatikan beschlossen, die entsprechenden Kommentare redaktionsintern zu verfassen, teilte der Sender am Donnerstag auf seiner Internetseite mit.
Am Vortag hatte Radio Vatikan für die Kommentare von Vasella geworben, die aus einer «ethischen Perspektive» erfolgten. Der Manager sollte jeden Samstag im Februar einen Wochenkommentar zu einem aktuellen Ereignis abgeben. Der 56-Jährige sei unter anderem als Förderer des Klosters Einsiedeln bekannt. In seiner Jugendzeit besuchte er ein katholisches Gymnasium, das Collège St-Michel in Freiburg.
«Exponent des Superkapitalismus»
Die Katholische Volkspartei (KVP) zeigte sich in einer Stellungnahme erleichtert, dass mit Vasella ein «Exponent des Superkapitalismus» als Kommentator abgesetzt worden sei.
Radio Vatikan selbst bittet «Herrn Vasella und unsere Hörer» für diese Entscheidung um Verständnis. Als erster Kommentar geplant waren Vasellas Gedanken «über Missmanagement und falsche Personalentscheidungen».
Novartis habe den Entscheid zur Kenntnis genommen, sagte Unternehmenssprecher Eric Althoff auf Anfrage. Zudem bestätigte Althoff, dass Novartis Verhütungsmittel herstellt: Diese würden vom Generikahersteller Hexal, der zur Novartis-Tochter Sandoz gehöre, produziert.
Quelle: SDA/AP