Kuh- statt Stierkampf

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Tiergerechte Alternative?Kuh- statt Stierkampf

Kuhkampf in den Bergen statt Torero-Show in der Arena: Nach dem Verbot des Stierkampfs in Katalonien will Wallis Tourismus spanische Touristen mit Kuhkämpfen ins Land locken.

Désirée Pomper
von
Désirée Pomper
Genauso spektakulär, aber weniger brutal: Kuh- statt Stierkampf.

Genauso spektakulär, aber weniger brutal: Kuh- statt Stierkampf.

Ab 2012 ist der Stierkampf in Katalonien verboten. Doch nun bietet Wallis Tourismus den Anhängern der umstrittenen spanischen Tradition eine «ebenso spektakuläre Alternative», wie Tourismus-Direktor Urs Zenhäusern sagt. Mit einer gezielten Werbekampagne nächsten Sommer in Spanien will er den Katalanen die im Wallis weit verbreiteten Kuhkämpfe schmackhaft machen. Das Aussehen, die Kampfkraft und die Beweglichkeit der Eringerkühe sei vergleichbar mit der von Stieren, sagt Zenhäusern: «Es ‹stäubt und tuet›. Zwischen den Kühen geht es richtig zur Sache.» Der Kampf ende aber weder blutig noch tödlich: «Die Kämpfe kommen auch in der Natur vor und dienen dazu, die Rangordnung einer Herde zu ermitteln.» Der stärksten Kuh winke der schönste Weideplatz. Zenhäusern will nicht nur spanischen Touristen das Alpenschauspiel schmackhaft machen. «Wir wollen den Kampf der Ring-Kühe professionalisieren und ihn als internationalen Event etablieren.»

Noel Catalan vom Arboner Centro Español glaubt, dass die Walliser Kuhkämpfe bei den Katalanen auf Begeisterung stossen werden: «Allerdings eher bei den tierfreundlichen Stierkampfgegnern – für die Traditionalisten aber kann der Stierkampf durch nichts ersetzt werden.» Catalan: «Wer weiss, vielleicht wird der Kuhkampf eines Tages sogar in Barcelona eingeführt.»

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