Holocaust-Romanze war reine Erfindung

Aktualisiert

Zeitzeugen decken aufHolocaust-Romanze war reine Erfindung

In den USA hat sich eine anrührende Liebesromanze aus einem NS-Konzentrationslager als frei erfunden entpuppt. Das mit viel Vorschusslorbeeren angekündigte Werk «Engel am Zaun» erscheint nun zwar nicht als Buch, wird aber dennoch verfilmt.

Die amerikanische Talkshow-Queen Oprah Winfrey, die den Autor Herman Rosenblat zwei Mal in ihre Sendung einlud, nannte die Geschichte die «grösste Love-Story, die wir jemals im Fernsehen erzählt haben». Erst als Zeitzeugen und Familienmitglieder Zweifel anmeldeten, räumte Rosenblat seine Erfindung ein.

Rosenblat (79) hatte behauptet, während seiner Haft in einem Aussenlager des Konzentrationslagers Buchenwald habe ihm ein neunjähriges Bauernmädchen Äpfel über den Zaun geworfen. Zwölf Jahre später habe er die Polin bei einem «Blind Date» in den USA wiedererkannt und kurz darauf geheiratet. Korrekt ist: Dieses Jahr feierte das Paar Goldene Hochzeit.

Der Verlag Berkley Books hat die für Anfang Februar geplante Veröffentlichung der «Memoiren» in letzter Minute gestoppt. Der Filmproduzent Harris Salomon will die Geschichte dennoch verfilmen. Rosenblat habe zugesagt, seinen Verdienst für Holocaust-Überlebende zu spenden, hiess es.

(sda)

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