Thurgauer Bauer verfüttert 1,3 Tonnen Cannabis an Kühe

Aktualisiert

Thurgauer Bauer verfüttert 1,3 Tonnen Cannabis an Kühe

Ein 26-jähriger Bauer aus dem Thurgau hat seinen Kühen Hanf mit hohem THC-Gehalt verfüttert. Die Milch macht mehr als munter: Laut Bundesamt bekam die Milch durch das Futter eine halluzinogene Wirkung.

Gemäss Anklageschrift des Bezirksgerichts Bischofszell hat Thurgauer Bauer seinen Kühen Drogenhanf gefüttert, obwohl er von den Behörden mehrfach auf das Fütterungsverbot hingewiesen worden sei. Deshalb soll er wegen Verstosses gegen das Lebensmittelgesetz mit 500 Franken Busse bestraft werden.

Der Angeklagte trat am Montag ohne Verteidiger vor Gericht und wehrte sich gegen den Vorwurf. Bisher habe man nicht nachweisen können, dass THC in die Milch übergehe. Er habe die Konsumenten seiner Milch also keiner Gefahr ausgesetzt. Deshalb müsse er frei gesprochen werden, sagte der 26-Jährige vor dem Bezirksgerichts Bischofszell.

Gemäss Anklageschrift hatte der Bauer den Behörden im Juni 2005 vorschriftsmässig gemeldet, dass er Hanf der Sorte «Buurehanf» anbaue. Als Verwendungszweck schrieb der 26-Jährige auf das Formular: Fütterung der Kühe.

Die Strafverfolgungsbehörden schalteten sich ein. Sie machten den Angeklagten darauf aufmerksam, dass er eine nicht bewilligte Hanfsorte angebaut habe. Das Füttern sämtlicher Hanfsorten an Nutztiere sei verboten.

Im Oktober 2005 entnahm die Polizei im Hanffeld des Bauern Proben und liess diese kriminaltechnisch untersuchen. Die Hanfblüten hätten einen THC-Gehalt von 2 Prozent aufgewiesen, so die Anklageschrift. Der Grenzwert für Industriehanf liege jedoch bei 0,3 Prozent.

Bessere Milch

Trotzdem habe der Bauer seinen Kühen insgesamt 1,3 Tonnen einen Hanf-Maisgemisches in Form von Würfeln an seine Kühe verfüttert. Gemäss der Ansicht des Bauers werde der Gehalt der Milch dadurch besser. Zudem seien die Kühe aufnahmefähiger, weshalb Besamungskosten gespart werden könnten.

Wie der Bundesrat beschlossen hat, ist das Füttern von Hanf seit dem 1. März 2005 verboten. Gemäss wissenschaftlichen Studien, auf welche sich das Bundesamt für Gesundheit stützt, geht die im Hanf enthaltene psychoaktive Substanz THC in die Milch über. Trinke ein Kind drei bis vier Deziliter Milch, könnte dies eine halluzinogene Wirkung haben.

(sda)

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