Anderthalb Meter Neuschnee in drei Tagen
Bis zu anderthalb Meter Neuschnee hat der Alpenhauptkamm vom Simplon bis zum Lukmanier in den vergangenen drei Tagen erhalten.
Die Lawinengefahr stieg am Donnerstag gebietsweise auf die Stufe «gross» an. Exponierte Verkehrswege waren gefährdet. Bis zum Abend wurden im Norden nochmals bis zu 25 Zentimeter Schnee erwartet.
In der Nacht auf Donnerstag hielten die starken Schneefälle weiter an, wie das Eidgenössische Institut für Schnee- und Lawinenforschung mitteilte. Dabei fielen vom Simplon- bis zum Lukmaniergebiet innert zwölf Stunden und oberhalb von 2.000 Metern weitere 50 bis 80 Zentimeter Schnee. In den angrenzenden Gebieten waren es 30 bis 50 Zentimeter. Für die Hauptniederschlagsgebiete ergibt dies in den vergangenen drei Tagen Neuschneemengen zwischen 90 Zentimetern und anderthalb Metern. Die Schneefallgrenze sank dabei gebietsweise bis auf 800 Meter ab. Bis zum Donnerstagabend wurden vor allem im Norden oberhalb von rund 1.200 Metern nochmals zehn bis 25 Zentimeter Neuschnee erwartet.
Die Lawinengefahr hat sich vom Saastal bis ins Gotthardgebiet, aber auch im Goms, Meiental, Maderanertal und im nördlichen Tessin am Donnerstag weiter verschärft. Das Lawineninstitut warnte vor grosser Lawinengefahr, was der zweithöchsten Alarmstufe entsprach. Die Warnung galt für die Steilhänge aller Expositionen oberhalb von 2.000 Metern. Hauptgefahr bildeten Neuschnee und Triebschnee. «Spontane Lawinen sind wahrscheinlich und können, wenn sie die Altschneedecke mitreissen, auch grösseres Ausmass annehmen und bis in die Tallagen vorstossen», warnte das Lawineninstitut. Exponierte Teile von Verkehrswegen seien gefährdet und Sicherheitsmassnahmen zu empfehlen. Am übrigen Alpenhauptkamm war die Lawinengefahr erheblich. Frische Triebschneeansammlungen könnten bereits durch Einzelpersonen ausgelöst werden. In den übrigen Gebieten der Schweizer Alpen herrschte nur eine mässige Lawinengefahr. Für Freitag und am Samstag wurde eine langsame Abnahme der Gefahr von trockenen Lawinen erwartet. Die Gefahr von Nassschneelawinen dürfte aber jeweils im Tagesverlauf ansteigen. (dapd)