Krieg um WalfangRazzia auf Walschützer-Schiffen
Die australische Polizei hat zwei Schiffe von Walfanggegnern durchsucht - auf Geheiss der Japaner. Tonbänder, Videos und Laptops wurden konfisziert.
Die Beamten gingen in der tasmanischen Hafenstadt Hobart an Bord der «Steve Irwin» und der «Bob Barker», die der Sea Shepherd Conservation Society gehören. Es liege ein entsprechendes Ersuchen der japanischen Behörden vor, sagte ein Polizeisprecher.
Die beiden Schiffe der Walfanggegner waren erst am Samstag nach Hobart zurückgekehrt. Zuvor hatten sie in den Gewässern der Antarktis versucht, japanische Schiffe am Walfang zu hindern. Sea-Shepherd-Direktor Jeff Hansen sagte, die Polizei habe Logbücher, Videobänder und Laptops konfisziert und einige Besatzungsmitglieder vernommen.
In den vergangenen Wochen sind Sea-Shepherd-Aktivisten in der Antarktis zwei Mal mit japanischen Walfängern kollidiert. Anfang Januar rammte ein Walfang-Schiff die «Ady Gil». Der Bug des Bootes wurde weggerissen und es sank. Einen Monat später stiess ein japanischer Walfänger mit der «Bob Barker» zusammen, die bei der Kollision beschädigt wurde.
Australien lehnt den Walfang strikt ab. Die Regierung in Canberra hat Japan deshalb sogar gedroht, den Internationalen Gerichtshof der Vereinten Nationen einzuschalten. Japan rechtfertigt die Jagd auf Wale in der Antarktis mit wissenschaftlichen Gründen.
Die australischen Grünen verurteilten die Polizeirazzien am Samstag. Es sei empörend, dass die australische Polizei sich zum Handlager der japanischen Walfänger mache, sagte der Parteivorsitzende Bob Brown. (dapd)