Drama in SirteExplosion in Benzinlager fordert 100 Tote
In der libyschen Stadt Sirte ist ein Treibstofflager explodiert. Mehr als 100 Menschen sind dabei getötet worden. Auf dem Gelände lägen «dutzende verkohlte Leichen».
In der libyschen Stadt Sirte sind mehrere Dutzend Menschen durch eine Explosion ums Leben gekommen. Nach ersten Hinweisen handelte es sich nicht um einen Anschlag, meldete der Nachrichtensender Al-Arabija.
Angaben zur genauen Zahl der Opfer lagen zunächst nicht vor. In ersten Schätzungen des Nationalen Übergangsrats war von 100 Toten die Rede. Nach Angaben von Anwohnern kamen hingegen mehr als 50 Menschen ums Leben.
Ein Kurzschluss habe die Detonationen ausgelöst, berichteten Augenzeugen am Dienstag. Die Explosionen hätten sich bereits Montagmittag ereignet. Die beiden Tanker brannten noch in der Nacht zum Dienstag lichterloh.
«Dutzende verkohlte Leichen liegen herum»
Augenzeugen berichteten, am Morgeon habe es auf einem Gelände des staatlichen Energiekonzerns grosses Gedränge gegeben, als Bewohner der Stadt dort nach Kraftstoff und Gaszylindern für ihren privaten Bedarf gesucht hätten.
Auf dem Gelände des Lagers lägen «dutzende verkohlte Leichen», sagte ein Kommandant des Übergangsrats. Demnach ereignete sich die Explosion, als dutzende Menschen für Treibstoff an einem Tank anstanden.
In Sirte war die Versorgungslage in den Wochen der Kämpfe zwischen den Truppen des Übergangsrates und den Einheiten des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi sehr schlecht gewesen. Am vergangenen Donnerstag war Gaddafi in seiner Heimatstadt Sirte verletzt und kurz darauf getötet worden. (sda)