Neues Zuhause für das ausgesetzte Mädchen
Das dreijährige Mädchen, das von ihrem Vater in einem Bahnhof in Melbourne ausgesetzt wurde, soll in Kürze von ihrer Grossmutter aus China abgeholt werden.
Die kleine Qian Xun Xue solle in sieben bis zehn Tagen aus Australien nach Neuseeland zurückkehren, teilte das neuseeländische Familienministerium am Freitag mit.
Die Grossmutter solle so schnell wie möglich nach Neuseeland fliegen, um ihre Enkelin in ihre Obhut zu nehmen, sagte eine Sprecherin des Sozialministeriums.
Die Chinesin «hat gerade erst erfahren, dass ihr Schwiegersohn ihre Enkelin ausgesetzt hat und selbst wahrscheinlich in den USA ist, und dass ihre Tochter tot ist», sagte Ruth Dyson Radio Neuseeland. «Das muss sehr schlimm für sie sein, und wir wollen wir alle mögliche Unterstützung bieten», fügte Dyson hinzu.
Internationale Grossfahndung
Nach dem 54-jährigen Vater, der sich in die USA abgesetzt hat, läuft eine internationale Grossfahndung. Die Polizei in Los Angeles ist nach Angaben ihres Interpol-Verbindungsoffiziers Federico Sicard zuversichtlich, den Vater des Mädchens schnell dingfest zu machen.
«Die chinesische Gemeinschaft weiss, dass er hier in den USA ist, und ich bin mir ziemlich sicher, dass sie wissen, für welches schreckliche Verbrechen er gesucht wird. Sie werden Kontakt zu uns aufnehmen», Sicard in Radio Neuseeland.
Mutter tot
Die kleine Qian Xun Xue war letzte Woche auf dem Melbourner Bahnhof Southern Cross aufgegriffen worden. Sie stand allein am Fusse einer Rolltreppe und blieb trotz intensiver Bemühungen stundenlang stumm.
Die Auswertung der Filme aus den Überwachungskameras ergab schliesslich, dass die Kleine an der Hand eines Mannes durch den Bahnhof gelaufen und an der Rolltreppe allein stehengelassen worden war. Der Mann entpuppte sich als Vater des Kindes.
Nachforschungen führten die Ermittler nach Neuseeland, wo die chinesisch-stämmige Familie zu Hause war. Im Kofferraum des Autos des Vaters entdeckte die Polizei dann die Leiche der 27-jährigen Mutter des kleinen Mädchens.
(sda)
