Aktualisiert

Trotz Horror-Medikament: Mehr freiwillige Tester

Fünf Tage nach dem dramatisch missglückten Medikamententest in Grossbritannien befinden sich zwei der sechs erkrankten Männer weiter in einem kritischen Zustand. Derweil verzeichnet die Industrie eine Verdreifachung der freiwilligen Anmeldungen zu klinischen Tests.

Die beiden werden mit Bluttransfusionen und grossen Mengen von Flüssigkeit behandelt.

Ein Expertenteam von Ärzten und Forschern komme regelmässig zusammen, um über die Behandlung zu beraten, teilten die Ärzte des Northwick Park Spitals in London am Samstag mit.

Die vier anderen Testpersonen, die nach der Einnahme des Wirkstoffs der deutschen Firma TeGenero erkrankten, hatten am Freitag das Bewusstsein wiedererlangt.

Trotz der Folgen des Medikamenten-Tests hat sich nach Angaben des britischen Rats für Medizinische Forschung in den vergangenen Tagen eine Rekordzahl von Interessenten gemeldet, die an solchen Versuchen teilnehmen wollen. Viele erkundigten sich zunächst nach der Bezahlung.

Bei den Betreibern der Webseite «Entertrials», bei der sich Freiwillige für klinische Tests registrieren lassen können, hätten sich drei Mal mehr Interessenten gemeldet als vor den Berichten über die Tests. Die Industrie hatte zunächst mit einem starken Rückgang von freiwilligen Testpersonen gerechnet.

Die Ärzte rätseln noch immer, was die starke allergische Reaktion bei den sechs 18 bis 40 Jahre alten Männern ausgelöst hatte. Die Staatsanwaltschaft Würzburg hat ein Vorprüfungsverfahren gegen die Pharmafirma TeGenero eingeleitet.

(sda)

Deine Meinung zählt