Lukratives Geschäft mit dem Handel von Kindern

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Lukratives Geschäft mit dem Handel von Kindern

In Guatemala floriert der
Handel mit Kindern. Oft
werden sie für viel Geld
ins Ausland verschachert.

Ein Baby kostet im mittelamerikanischen Land bis zu 45000 Franken. In den vergangenen zehn Jahren wurden 29411 Kinder adoptiert, nur 842 davon von guatemaltekischen Eltern. Allein 2006 wurden umgerechnet 223 Millionen Franken beim Handel mit Kindern umgesetzt. Daran verdienen vor allem korrupte Beamte, Menschenhändler, Anwälte und Ärzte. Doch der «Nachschub» reicht nicht aus. Deshalb werden Kleinkinder entführt, junge Mädchen vergewaltigt, um neue «Ware» auszutragen.

Héctor Dionisio von der Kinderschutzorganisation Casa Alianza berichtet von einem 16-jährigen Mädchen, das bereits dreimal schwanger war, das erste Mal mit zwölf Jahren. «Es war der Stiefvater, der das Mädchen als Kinderfabrik missbrauchte», sagte er. Und das sei keineswegs ein Einzelfall.

Um ihr grausames Geschäft erfolgreich zu betreiben, schrecken die kriminellen Netzwerke vor nichts zurück. Alleine im ersten Halbjahr 2007 wurden 216 Babys entführt. Besonders schlimm sind Fälle, in denen Müttern nach der Geburt ihr Kind weggenommen wird, weil es angeblich gestorben sei. Den Eltern werden zum «Beweis» die toten Körper von Säuglingen übergeben, die nicht ihre Kinder waren.

DPA

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