«Das ist pervers»

Aktualisiert

Tod von Ueli Gegenschatz«Das ist pervers»

Seit Jahren setzt Red Bull auf Werbung mit hohem Adrenalingehalt. Das Marketing von Red Bull kommt jetzt nach dem fatalen Sprung von Base-Jumper Ueli Gegenschatz in die Kritik. Denn: Bereits im vergangenen August stürzte ein Extremsportler bei einer Red Bull-Aktion in den Tod. Aber nicht alle teilen die Kritik: Die Mutter von Gegenschatz meint, er hätte Nein sagen können.

von
kub

Der Energy-Drink-Riese fördert extreme – und extrem gefährliche – Sportarten: Für solchen Leichtsinn hat der Werber Hermann Strittmatter, Gründer der Agentur GGK Zürich, null Verständnis: «Der Unfall ist eine Folge der Perversionen des Event-Marketings,» sagt er im «SonntagsBlick». Dieses Mal sei Red Bull zu weit gegangen. «Leute, die solche Events veranstalten, haben wohl eine Neigung zu einem asozialen Charakter. Kein Wunder, dass sie so verantwortungslos handeln», schimpft Strittmatter.

Zweites Todesopfer in diesem Jahr

Gegenschatz ist schon der zweite Extremsportler, der bei Red Bull unter Vertrag stand und dieses Jahr auf Schweizer Boden ums Leben kam. Am 28. August, um 11.30 Uhr, sprang der 36-jährige Amerikaner Eli Thompson im Basejumper-Mekka Lauterbrunnen BE aus einem Helikopter. Er sollte mit einem «Wingsuit» (Flügelanzug) an einer Felsscharte vorbeifliegen – und krachte in eine Felswand. Red Bull ging auf Tauchstation. Geschäftsführer Schweiz Daniel Kallay wollte nichts sagen – und verwies an den Pressesprecher Fabio Svaizer. Der verwies auf das Statement von Freitag.

Uelis Mutter: «Er hätte Nein sagen können»

Im Interview mit dem «SonntagsBlick» meint Ueli Gegeschatz' Mutter, Ueli hätte sich immer seriös und solid vorbereitet - er sei nie kopflos gewesen. Er hätte bei seinen Einsätzen immer Lebensfreude gezeigt. Sie macht Red Bull keine Vorwürfe, sieht keine Schuld beim Marketingkonzept der Energy-Drink-Firma; Ueli hätte Nein sagen können.

Videos: Gegenschatz stürzt vom Sunrise Tower (Leser-Reporter)

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