Pädophilen-Ring: 18 Monate alte Kinder geschändet

Aktualisiert

Pädophilen-Ring: 18 Monate alte Kinder geschändet

Ermittler in Grossbritannien und 34 weiteren Ländern haben einen Kinderpornografie-Ring im Internet zerschlagen. Mehr als 700 Verdächtige seien identifiziert worden, erklärte die Kinderschutzbehörde. 31 Kinder wurden gerettet. Der verhaftete Haupttäter, der sich «Son of God» nannte, muss für immer ins Gefängnis.

Die jüngsten Opfer waren nur einige Monate alt, wie die britischen Behörden am Montag mitteilten. 31 Kinder wurden gerettet und mehr als 700 Verdächtige identifiziert, darunter zwei Männer in Deutschland.

Ein Haupttäter ist ein 27 Jahre alter Brite, der am Montag zu einer unbefristeten Haftstrafe verurteilt wurde. Die britischen Behörden arbeiteten den Angaben zufolge vor allem mit Ermittlern in Kanada, Australien und den USA zusammen. Rund 200 Verdächtige stammen aus Grossbritannien. Auch in Deutschland wird gegen zwei Männer aus Brandenburg und Bayern ermittelt. Man habe die Computeradressen der beiden Internetnutzer an die zuständigen Landeskriminalämter weitergegeben, teilte das Bundeskriminalamt mit.

Zu möglichen Opfern in Deutschland konnte das BKA zunächst keine Angaben machen. Gegen einen 46-jährigen Mann aus dem Spree-Neisse-Kreis ermittele die Staatsanwaltschaft wegen des Besitzes und/oder der Verbreitung kinderpornografischer Schriften, wie das LKA Brandenburg mitteilte.

Ein kanadischer Ermittler kam dem internationalen Netzwerk bereits vor Monaten über einen Internet-Chatroom auf die Spur, dessen Betreiber im September vergangenen Jahres festgenommen wurde. Fahnder nutzten seine Online-Identität, um den Chatroom «Kids the Light of Our Lives» (Kinder, das Licht unseres Lebens) zehn Tage lang weiterzubetreiben und Beweise gegen die Nutzer zu sammeln. Die kanadischen Behörden teilten mit, seit Ende 2005 seien 24 Kanadier festgenommen und sieben kanadische Kinder gerettet worden.

Bei dem 27-jährigen Chatroom-Betreiber, der nach einem Bericht der Nachrichtenagentur PA im ostenglischen Buxhall in einem Bauernhaus mit seinen Eltern und seiner Schwester lebte, wurden fast 76 000 Bilder mit kinderpornografischem Inhalt gefunden, darunter 1000 Filme. Der Mann wurde am Montag verurteilt. Vor Gericht hiess es, der 27-Jährige habe eine «Marktlücke» entdeckt, nachdem eine einschlägige US-Website von der Polizei geschlossen worden war.

Wie die Behörden mitteilten, soll er mehr als 11 000 Bilder an andere Nutzer weitergegeben haben. Der Mann hatte seinen Computer in seinem Schlafzimmer stehen, wie PA weiter berichtete. Er gestand den Besitz und die Weitergabe von pornografischen Bildern in neun Fällen. Im Internet benutzte er den Namen «Son of God» (Gottessohn).

Mehr als 15 sexuell misshandelte Kinder stammten den Angaben zufolge aus Grossbritannien. Der Chef der britischen Kinderschutzbehörde CEOP, Jim Gamble, sagte, auf den Fotos sei der Missbrauch von «sehr, sehr jungen Kindern, Babys» zu sehen. Die ältesten Opfer seien mehr als zehn Jahre alt gewesen.

Die Festnahme des 27-Jährigen sei eine deutliche Warnung für alle, die das Internet für kinderpornografische Zwecke missbrauchten. «Für jeden der denkt, er könne solche schrecklichen Taten unentdeckt ausführen, ist dies ein böses Erwachen», sagte Gamble PA zufolge.

Vier Festnahmen in Australien

Im Zusammenhang mit der Zerschlagung eines weltweit operierenden Pädophilen-Rings im Internet hat die australische Polizei vier Verdächtige festgenommen. Einer der Männer sei bereits wegen Kinderpornografie-Vorwürfen zu sieben Monaten Haft verurteilt worden, teilte die Polizei am Dienstag mit. Ein zweiter Verdächtiger stehe vor Gericht, zwei andere müssten sich ebenfalls auf Prozesse einstellen.

(dapd)

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