ArbeitsunfallCeneri-Tunnel fordert erstes Opfer
Ein 54-jähriger Mineur ist bei den Vortriebsarbeiten im Ceneri-Basistunnel ums Leben gekommen. Er wurde von einem Felsbrocken erschlagen, der sich von der Tunneldecke gelöst hatte.
Der Unfall ereignete sich am Mittwochmorgen um 2.20 Uhr in der Oströhre in Sigirino bei Felssicherungsarbeiten. Zwei Arbeiter bedienten in einer geschützten Kabine eine Bohrmaschine. Dabei touchierte ein Arm der Maschine die Tunneldecke, worauf sich ein Stück Fels löste.
Der Felsblock fiel aus einer Höhe von acht Metern genau auf den 54-jährigen Italiener herunter, wie die Tessiner Polizei am Mittwoch mitteilte.
Der schwer verletzte Mann wurde zuerst von seinen Arbeitskollegen, danach von den Notärzten versorgt. Die Feuerwehren von Lugano und Rivera rückten mit 19 Mann und acht Fahrzeugen aus, um ihn zu bergen.
Doch die Ärzte konnten dem im Tessin wohnhaften Bauarbeiter nicht mehr helfen. Er erlag wenige Stunden nach dem Unfall im Spital von Lugano seinen schweren Verletzungen.
Die Tessiner Polizei hat eine Untersuchung eingeleitet, um den genauen Unfallhergang abzuklären. Auf eine lückenlose und rasche Aufklärung des Unfalls drängt auch die Gewerkschaft Unia.
Sie forderte am Mittwoch in einem Communiqué eine Verbesserung der Sicherheitsmassnahmen auf der Baustelle. Unter anderem soll in Zukunft ständig ein Ambulanzfahrzeug vor Ort stationiert sein.
Erster tödlicher Unfall im Ceneri-Basistunnel
Bisher kam es auf der Neat-Baustelle für den Gotthard-Basistunnel zu acht tödlichen Unfällen, wie AlpTransit-Mediensprecher Ambros Zgraggen auf Anfrage sagte. Es sei jedoch der erste tödliche Unfall im Ceneri-Basistunnel.
Der Unfall auf einer der Neat-Baustellen geschah nur drei Wochen vor dem historischen Durchstich, dem Hauptdurchschlag im Gotthard- Basistunnel, der für den 15. Oktober vorgesehen ist. Gemäss Webseite der AlpTransit AG verbleiben noch 113 Meter Felsen, die fallen müssen. (sda)