Chávez nimmt Nachhilfe in Mangelwirtschaft

Aktualisiert

EnergiekriseChávez nimmt Nachhilfe in Mangelwirtschaft

Der venezolanische Präsident Hugo Chávez gleicht sein Land immer mehr dem grossen Vorbild Kuba an. Neueste Errungenschaft auf dem Weg zum Sozialismus: Stromknappheit. Wie man damit umgeht, will Chávez jetzt von Havanna lernen.

Die «wertvolle Erfahrung» der Kubaner sei nützlich, sagte Chávez am Mittwoch, einen Tag, nachdem die kubanische Delegation unter Vizepräsident Ramiro Valdés in Caracas eingetroffen war. Chávez' Kritiker nannten die Konsultationen lächerlich.

Venezuela leidet unter einem akuten Stromengpass. Chávez macht eine anhaltende Trockenheit für die Situation verantwortlich. Durch fehlende Niederschläge könnten die Wasserkraftwerke nicht mehr arbeiten. Dagegen werfen Kritiker der Regierung vor, auf den steigenden Stromverbrauch nicht mit einer entsprechenden Erhöhung der Kapazitäten reagiert zu haben.

«Lachhaft»

Kuba hat Erfahrung mit Energiekrisen dieser Art. Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion ging dem kommunistischen Karibikstaat ein wichtiger Öllieferant verloren. Mittlerweile importiert Kuba das meiste Öl aus Venezuela.

«Es ist lachhaft, dass er (Chávez) ausgerechnet die Hilfe Kubas sucht», sagt Aixa Lopez, Vorsitzende einer Gruppierung, die das Ausmass der Energiekrise überwacht. Valdés habe in Kuba lediglich die Stromlieferungen rationiert. Er sei weder Experte für Investitionen noch für Instandhaltung oder Energieerzeugung.

Chávez wies die Kritik als ideologisch motiviert zurück. «Immer wenn Kubaner hierher kommen, bricht sofort die konterrevolutionäre Wut aus», sagte er. (dapd)

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