Die Gasdiebe von Shandong

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Im kalten Norden Chinas sind viele Dörfer arm. Um trotzdem heizen und kochen zu können, haben die Menschen eine illegale und höchst riskante Methode zur «Gasförderung» entwickelt.

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kri
Gasraub am 20. Februar 2012 in der Nähe von Binzhou, Provinz Shandong, China. (Bild: Rex Features)

Gasraub am 20. Februar 2012 in der Nähe von Binzhou, Provinz Shandong, China. (Bild: Rex Features)

Not macht erfinderisch, grosse Not waghalsig: Die Gegend um die nordchinesische Stadt Binzhou ist derart schlecht erschlossen und arm, dass sich ihre Bewohner unter Lebensgefahr Gas zum Heizen und Kochen besorgen müssen: Ausgerüstet mit einem riesigen Ballon machen sie sich zu Fuss auf den Weg zu einer Erdölförderungsanlage und füllen dort illegal Gas ab - direkt in den Ballon, bis dieser prall gefüllt ist. Diese sechs Meter lange und ein Meter breite Wurst tragen sie anschliessend zurück in ihr Dorf. Ein Haushalt kommt mit dem Inhalt fünf Tage über die Runden.

Laut chinasmack.com haben die Gasdiebe einen hohe Geschicklichkeit erreicht und füllen ihren Ballon in rund vier Minuten ab. Gutgemeinte Warnungen der Erdölarbeiter werden in den Wind geschlagen. Unfälle sind bisher keine bekannt geworden - abgesehen von einer älteren Frau, die von einer Windböe zu Boden geworfen wurde, nachdem diese ihren Ballon erfasst hatte.

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