Silvester in BildernDie Welt begrüsst 2009
Knaller, Lichtfontänen und Raketen: Millionen Menschen auf der ganzen Welt sind ins Neue Jahr gerutscht.
Die ersten, die global das Jahr 2009 begrüssen konnten, waren die Bewohner der östlichen Kiribati Inseln im Südpazifik.
Schon um 11 Uhr MEZ feierten die Menschen dort Silvester, denn bei Kiribati verläuft die Datumsgrenze der Erde. Danach konnten die Bewohner Neuseelands und anderer Pazifikstaaten die Sektkorken knallen lassen.
Silvesterparty im Hafen von Sydney
Im Hafen der australischen Metropole Sydney stieg gegen 14 Uhr MEZ bei sommerlichen Temperaturen eine Riesen-Silvesterparty. In Berlin trafen die ersten Gäste schon am Nachmittag auf der Partymeile am Brandenburger Tor ein, wo um Mitternacht Hunderttausende Menschen erwartet wurden.
$$VIDEO$$
Die Bilder dazu$$VIDEO$$
Video: Reuters
In Japan markierten 108 Glockenschläge der Tempel den Jahreswechsel - diese symbolisieren die Vertreibung von 108 Übeln. Für die zunehmende Zahl von Obdachlosen und Bedürftigen wurde erstmals ein «Neujahrsdorf» mit Zelten errichtet, wo Suppe und Kleidung ausgeteilt wurden. «Es gibt keine Arbeit», sagte der 61-jährige Mitsuo Kobayashi, der an einem Zelt einen Mantel und einen Wollschal entgegennahm. «Wer weiss, was das nächste Jahr bringen wird?»
Punkt Mitternacht sollten in der Silvesternacht im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer erklingen. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben. Mit dem letzten Glockenschlag beginnt für die Japaner das «Jahr des Ochsen».
Mit Schwung ins neue Jahr
In der Schweiz wurde 2009 mit Glockengeläut und Feuerwerk begrüsst. So versammelten sich bei der grössten Schweizer Silvesterparty in Zürich 170 000 Menschen, um das Feuerwerk über dem See zu bewundern
Auch auf dem Roten Platz in Moskau wurde 2009 mit Feuerwerk und Glockengeläut begrüsst. Viele Moskauer rutschten in einer Eisarena auf dem Platz auf Schlittschuhen ins neue Jahr.
Auch in Bern ging es auf Kufen ins 2009. Einige hundert Menschen vergnügten sich noch um Mitternacht auf der am Mittwoch freigegebenen Eislaufbahn vor dem Bundeshaus. Diese ist mit 700 Quadratmetern grösser als ihr berühmtes Vorbild vor dem Rockefeller Center in New York.
Im Zentrum der riesigen Party in New York stand der «gute Rutsch» der Kristallkugel, eine seit 100 Jahren gepflegten Tradition. Ex-Präsident Bill Clinton und seine Ehefrau Hillary liessen die funkelnde Kugel zusammen mit Bürgermeister Michael Bloomberg per Knopfdruck herabschweben.
Der mit Schweinwerfern und Spiegeln bestückte Kristallball war fast doppelt so gross wie in der Vergangenheit. Er erreichte den Boden um Punkt Mitternacht - sechs Stunden nach der Schweizer Zeit.
Konzertabsagen in arabischen Ländern
Viele arabische Konzertveranstalter sagten als Zeichen ihrer Solidarität mit den Palästinensern im Gazastreifen ihre für die Silvesternacht geplanten Feiern ab.
Der Herrscher von Dubai, Scheich Mohammed bin Raschid al-Maktum, sprach am Mittwoch sogar ein offizielles Verbot für Silvesterfeiern aus: In den Hotels der Tourismus-Metropole dürfe nicht gefeiert werden, während das israelische Militär die Palästinenser in Gaza töte (20 Minuten Online berichtete).
Zwei Millionen Feiernde bei tropischen Temperaturen in Rio
In Rio de Janeiro versammelten sich bei tropischen Temperaturen schätzungsweise zwei Millionen Menschen an der Copacabana. «Ich hoffe, dass heute Nacht das Ende von Krieg und Krisen beginnt», sagte der 22-jährige Roberto Felipe, der mit nacktem Oberkörper und Sonnenbrille feierte. «Ich hoffe, dass 2009 uns allen ein besseres Leben bringen wird.»
Papst Benedikt XVI. rief für das neue Jahr zu «Nüchternheit und Solidarität» auf. In einem Silvestergottesdienst im Petersdom in Rom sagte der Papst, die gegenwärtige Zeit werde von Unsicherheit und Sorge um die Zukunft geprägt. Dies sei aber kein Grund, ängstlich zu sein. Die Regierungen forderte Benedikt auf, besonders den Familien in finanziellen Schwierigkeiten beizustehen.
In Paris versammelten sich rund 550 000 Menschen auf den Champs Élysées. Tausende Iren feierten vor der mittelalterlichen Kirche Christ Church im Zentrum von Dublin. In Island störten Demonstranten die Aufzeichnung der traditionellen Neujahrsansprache von Ministerpräsident Geir Haarde, den sie für den wirtschaftlichen Zusammenbruch des Landes verantwortlich machen.
Open-Air-Konzerte in Italien
In Italien standen am Silvesterabend traditionell zahlreiche Open-Air-Konzerte auf dem Programm. Im berühmten römischen Kolosseum war etwa ein Auftritt der italienischen Sängerin Gianna Nannini geplant.
Auf dem ehemaligen Messegelände der Ewigen Stadt wollten zahlreiche DJs aus aller Welt tausenden Partygästen einheizen. Vom «Pincio»- Hügel im Herzen des historischen Zentrums Roms sollte um Punkt Zwölf ein gigantisches Feuerwerk aufsteigen.
In der Lagunenstadt Venedig stand unter dem Motto «LoVe 2009» ein «kollektiver Kuss» um Mitternacht auf dem Programm, um das neue Jahr liebevoll zu begrüssen.
Aufregung in Madrid
Eine Panne sorgte bei der Generalprobe zur traditionellen Silvesterfeier im Zentrum Madrids in der Nacht zum Mittwoch für Aufregung. Wie das Radio berichtete, waren die zwölf Glockenschläge der berühmten Turmuhr an der Puerta del Sol (Sonnenpforte) um Mitternacht kaum zu hören.
Ursache sei ein technischer Defekt der Lautsprecheranlage gewesen, hiess es. Die inzwischen 142 Jahre alte Uhr läutet traditionsgemäss für ganz Spanien das neue Jahr ein.
Feuerwerk in London
Mit einem grossen Feuerwerk an der Themse wollte London das Jahr 2009 begrüssen. Mehr als 700 000 Nachtschwärmer wurden dazu in der Neujahrsnacht bei frostigen Temperaturen rund um Big Ben, auf der Westminster Brücke und am Riesenrad «London Eye» erwartet. Wegen der Zeitverschiebung wird das Neue Jahr in Grossbritannien eine Stunde später als in der Schweiz eingeläutet.
Ausschreitungen in Griechenland
In Griechenland flammten in der Silvesternacht die Unruhen von Neuem auf. Am Rande der Neujahrsfeiern in der Hauptstadt Athen wurden Brandanschläge auf zehn Banken und zwei Autohändler verübt. Auf dem Syntagma-Platz am Parlamentsgebäude demonstrierten 200 Menschen gegen die israelischen Luftangriffe im Gazastreifen. Dabei wurden Fahnen Israels, der USA und der EU verbrannt. In Saloniki kam es in der Silvesternacht zu Zusammenstössen zwischen Demonstranten und der Polizei.
$$VIDEO$$
Quelle: AP/SDA