Die Welt rutscht ins neue Jahr ...

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... und mit ihr die Schweiz. Das Jahr 2012 ist angebrochen. In Zürich feierten rund 200 000 Menschen, in Berlin gar eine Million. So feierte die Welt den Jahreswechsel.

von
jam

Jetzt ist das neue Jahr auch in der Schweiz angekommen. Ausgelassen feierten die Menschen den Beginn des Jahres 2012 - und hoffen auf ein besseres Jahr. In verschiedenen Städten wurde das neue Jahr traditionsgemäss mit einem Feuerwerk sowie Feiern, Festen und Spektakeln eingeläutet, so auch in Zürich (siehe Bildstrecke). Die Organisatoren in Basel, Genf und Lausanne rechneten im Vorfeld mit Zehntausenden von Menschen.

Allein in Zürich wurde mit 200 000 Zuschauerinnen und Zuschauern gerechnet, die den 20 Minuten dauernden so genannten «Silvesterzauber» über dem Zürcher Seebecken verfolgten.

In Basel wiederum wurde das beginnende Jahr mit einem Feuerwerk über dem Rhein gefeiert und in Genf über der Seebucht. Überall läuteten Kirchenglocken das neuen Jahr ein.

Milliarden Menschen feiern Jahreswechsel ausgiebig

Mit farbenprächtigen Feuerwerken und stimmungsvollen Partys haben die Menschen in aller Welt Abschied von 2011 gefeiert und das neue Jahr begrüsst. In Paris liessen die Menschen auf den weltbekannten Champs-Élysées um Mitternacht die Sektkorken knallen. Allerdings mussten die Pariser eine weniger spektakuläre Silvesterfeier über sich ergehen lassen. Wie in den Vorjahren war die Böllerei aus Sicherheitsgründen verboten. Auch öffentliche Feuerwerke gab es in der Metropole nicht. Viele Pariser trafen sich deswegen mit Freunden und Verwandten zum Abendessen.

In London feierten die Menschen wie in jedem Jahr das grösste Silvester-Fest an der Themse, unweit des Riesenrads London Eye und des Big-Ben. Das etwa zehn Minuten lange Feuerwerk mit Musik-Begleitung haben aus der Nähe rund 250 000 Zuschauer sehen dürfen - wer sich einen Platz ergattern wollte, musste früh da sein. Auch der Trafalgar Square im Herzen der Stadt war beliebtes Ziel zum Anstossen um Mitternacht. Die Bilder der weltweiten Silvesterpartys finden Sie in der Bildstrecke oben.

Bilder aus London

(Video: Youtube/SkyNews)

Eine Million feiert in Berlin

An einer der weltweit grössten Silvesterpartys bejubelte nach Angaben der Veranstalter über eine Million Menschen das spektakuläre Feuerwerk über dem Brandenburger Tor in Berlin. Um Mitternacht erleuchteten eine Viertelstunde lang die Raketen und Böller den nächtlichen Himmel über dem Brandenburger Tor. Angeheizt wurde die Stimmung an Deutschlands grösster Open-Air-Silvesterparty durch die Musik von DJ Bobo, Udo Jürgens und den Scorpions. Wegen Überfüllung waren die Eingänge zu der zwei Kilometer langen Partymeile bereits zwei Stunden vor dem Jahreswechsel geschlossen worden. Zu diesem Zeitpunkt haben sich rund 400 000 Menschen auf dem Festgelände aufgehalten. Grössere Zwischenfälle gab es laut Polizeiangaben bis Mitternacht nicht.

In Spanien begrüssten die Menschen das neue Jahr, indem sie zu jedem Glockenschlag der Uhr auf dem zentralen Platz Puerta del Sol in Madrid zwölf Trauben assen. Jedes Jahr folgen Millionen Spanier dieser Tradition.

Papst Benedikt XVI. feiert den Beginn des neuen Jahres am Sonntag mit der traditionellen Messe im Petersdom. Dort würdigte er bereits am Vorabend den Jahresabschluss mit Dank und in der Hoffnung auf eine gute Zukunft. Wie immer erwarte die Menschheit das neue Jahr mit Unsicherheiten und voller Wünsche, sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche bei der Silvestervesper. An der Schwelle des neuen Jahres erinnere sich die Christenheit aber auch, dass Gott wache und Sorge trage.

Samoaner schrieben Zeitgeschichte

Für die Menschen in Australien und Asien hatte der 1. Januar 2012 bereits zuvor begonnen. Als erste wechselten um 11.00 MEZ die rund 200 000 Einwohner von Samoa, Tokelau und der Linie- Inseln im Pazifik ins Jahr 2012.

Dafür mussten Samoa und die zu Neuseeland gehörenden Tokelau- Inseln erst Zeitgeschichte schreiben. Sie gehörten bislang zu den Letzten, die ein neues Jahr begrüssten. Nun liessen sie aber den 30. Dezember ganz aus und liessen als erste die Sektkorken knallen.

Die Australier genossen das monumentale Feuerwerk in Sydney bei sternenklarem Himmel. In Neuseeland hatten die Menschen weniger Glück: Heftiger Wind und starker Regen vermiesten die Stimmung.

In Sydney wird das Feuerwerk gestartet

(Video: Leser-Reporter Pius Meyer)

Das Feuerwerk in Sydney

(Video: Youtube/sydney.com)

Glockenschläge nach dem Katastrophenjahr in Japan

Mit Glockenschlägen haben die Japaner nach einem Jahr furchtbarer Natur- und Atomkatastrophen das neue «Jahr des Drachen» begrüsst. Millionen Besucher strömten in der Neujahrsnacht in die Tempel und Schreine des Inselreiches, um die Götter um Segen und bessere Zeiten zu bitten.

Um Mitternacht erklangen im ganzen Land kilometerweit hörbar 108 Mal die Glocken der Heiligtümer. Sie sollen die 108 Begierden des Menschen oder die 108 Übel des alten Jahres vertreiben.

Pekinger Bürger nicht eingeladen

Die Stadt Peking begrüsste das neue Jahr mit einem Countdown am Himmelstempel. Die letzten Sekunden des Jahres 2011 wurden zum Abschluss einer Lasershow auf das 600 Jahre alte Wahrzeichen der chinesischen Hauptstadt projiziert.

Die Pekinger Bürger waren nicht eingeladen - die kommunistische Führung Chinas fürchtet jede Ansammlung von Volksmassen als unkalkulierbares Sicherheitsrisiko.

Millionen feiern in Moskau

Feuerwerk über dem Kreml: Zahlreiche Menschen haben in Moskau das Neue Jahr auf dem berühmten Roten Platz begrüsst. Minutenlang explodierten allein dort fast 1000 Raketen im Himmel über der russischen Hauptstadt.

Mit vielstimmigem «Ah!» und «Oh!» feierten Tausende die Leuchtfeuer. Traditionell läutete die Uhr am Spasski-Turm des Kreml das neue Jahr ein.

Der vor allem von Touristen erhoffte typische russische Winter blieb allerdings auch in der Neujahrsnacht aus. Bei geradezu milden Temperaturen um den Gefrierpunkt prosteten sich auf Moskaus Strassen Einwohner und Touristen zu. An drei zentralen Plätzen boten die Behörden ein buntes Rahmenprogramm mit Bands und Artisten an.

Feuerwerk in Moskau und Bombastisches aus Dubai

(Video: Youtube/SkyNews)

Alkoholverbot vor dem Kreml

Schon lange vor Mitternacht (21 Uhr MEZ) sperrte ein massives Sicherheitsaufgebot die Zugänge zum Roten Platz direkt am Kreml ab. Besucher mussten Metallrahmen passieren, um auf den Platz zu gelangen. Alkohol und Glasflaschen waren strikt verboten.

Auch in vielen Parks sammelten sich etliche Menschen - die meisten Stadtbezirke hatten ihre Feiern von den Plätzen hierhin verlegt. Im zentralen Gorki-Park am Fluss Moskwa konnten die Feiernden das neue Jahr auf Kufen begrüssen: Wie in jedem Jahr lud eine grosse Eisfläche zum Schlittschuhlaufen ein. In einem Landschaftspark sausten Schneefans sogar auf Skiern und Snowboards ins neue Jahr.

Gigantisches Feuerwerk in Dubai

Den Vogel abgeschossen in Sachen Pyrotechnik haben aber dieses Jahr die Arabischen Emirate. Aus dem höchsten Gebäude der Welt, dem Burdsch Khalifa, ist eine Feuerwerksdarbietung in Farben der Landesflagge geboten worden. Auf grossformatigen Bildschirmen wurde in ganz Dubai City eine Minute vor Neujahr ein Countdown eingeblendet.

In den letzten zehn Sekunden bis 2012 wurde in jeder Sekunde eine Feuerwerksdarbietung vom Burdsch Khalifa aus gezündet, gefolgt vom grossen Abschluss-Feuerwerkspektakel, das an der Oberseite des Burdsch Khalifa in einer Höhe von 828 Metern startete und von dort bis hinab zum Fundament reichte (siehe Video oben). Mit der Pyroshow hat der Riesenturm gleichzeitig auch seinen zweiten Geburtstag gefeiert.

Viele Verletzte auf den Philippinen

Trotz drastischer Warnungen der Regierung vor gefährlichen Feuerwerkskörpern sind bei Silvesterfeiern auf den Philippinen fast 500 Menschen verletzt worden. Mindestens 65 Menschen wurden nach Angaben von Innenminister Jesse Robredo festgenommen, weil sie illegal besonders grosse Feuerwerkskörper verwendeten.

Landesweit waren vor Mitternacht Dutzende Spitäler in Alarmbereitschaft versetzt worden. Gesundheitsminister Enrique Ona sagte, 454 Menschen seien von Feuerwerk, 18 weitere von Irrläufern aus Waffen verletzt worden.

Viele Philippiner wollen zu Silvester mit riesigen Feuerwerkskörpern Unglück vertreiben. Wegen dichten Pulverdampfs infolge der Silvesterkracher mussten auf dem Flughafen von Manila etwa ein Dutzend Flüge abgesagt oder umgeleitet werden.

Die Leuchtkugel ist unten

Sechs Stunden nach der Schweiz feierten schliesslich die New Yorker das neue Jahr. Sängerin Lady Gaga spielte dabei eine Hauptrolle: Sie hat per Knopfdruck die berühmte Kristallkugel in Bewegung gesetzt, die sich anschliessend in den letzten 60 Sekunden des Jahres über dem Lichtermeer des Times Squares senkte. Als die Kugel am frühen Abend erleuchtet worden war, brachen die Menschen in Jubel aus.

Die Feier ist wohl von mehr als einer Million Menschen besucht worden. Aus Furcht vor Terroranschlägen waren tausende Polizisten im Einsatz.

Regen vermiest Samba-Party nicht

Auch in Rio de Janeiro war eine Riesen-Party geplant. Und die Südamerikaner liessen sich auch von Regen nicht ins Bockshorn jagen. Trotz heftiger Regenfälle haben sich rund zwei Millionen Menschen an der legendären Copacabana versammelt, die bei sommerlichen Temperaturen, heissen Samba-Rhythmen und Feuerwerk das neue Jahr 2012 begrüssten. Etwa genauso viele kamen auf dem Prachtboulevard Avenida Paulista in São Paulo zusammen. Landesweit wurde das neue Jahr mit Feuerwerksvorführungen eingeläutet.

Den Schluss bildete Hawaii: Um 11.00 Uhr MEZ verabschiedeten die Menschen dort als Letzte das alte Jahr. (jam/sda/dapd)

Spezielle Feier in Kairo

Tausende Ägypter haben sich in der Silvesternacht auf dem Tahrir-Platz im Zentrum der Hauptstadt Kairo versammelt, um das Jahr der Revolte ausklingen zu lassen. «Wir sind hier, um das neue Jahr gemeinsam zu begrüssen, Christen und Muslime», sagte eine Frau.

«Hier hat die Revolution begonnen und hier wird sie weitergehen», sagte ein anderer Teilnehmer. Zum Gedenken an die Menschen, die bei der Niederschlagung der Proteste im vergangenen Jahr auf dem Tahrir-Platz getötet worden waren, fand ein grosses Konzert statt. Einige Menschen trugen Fotos von Opfern bei sich, andere hielten Kerzen in den Händen. Ballons in den Farben der ägyptischen Flagge - Schwarz, Weiss und Rot - stiegen begleitet von christlichen und muslimischen Gesängen zum Himmel auf.

Auf dem zentralen Platz in Kairo hatten Anfang 2011 Massendemonstrationen der ägyptischen Demokratiebewegung stattgefunden, die im Februar zum Sturz des langjährigen Machthabers Husni Mubarak führten.

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