Startbahn verfehltFinnair-Airbus wollte auf Rollweg starten
Der Pilot eines A340 raste in Hongkong bereits mit 160 Km/h auf dem Rollweg. Erst dann konnte ihn der Tower stoppen. Und verhinderte damit eine mögliche Katastrophe.

Blick auf den Flughafen Chep Lap Kok in Hongkong: Die Finnair-Maschine hielt einen parallell der Piste verlaufenden Rollweg für die Startbahn.
256 Passagiere an Bord erlebten im Finnair-Airbus A340 einen Riesenschrecken: Nach der Startfreigabe auf dem Flughafen Chep Lap Kok in Hong Kong beschleunigte der Langstreckenflieger wie gewohnt. Die Cockpitbesatzung verwechselte jedoch den parallel zur Piste verlaufenden Rollweg mit der 3800 Meter langen Startbahn. Erst als der A340 mit bereits 160 Km/h auf dem Taxiway raste, bemerkte der Kontrollturm den Lapsus und alarmierte den Piloten. Glücklicherweise befand sich auf dem Rollweg kein anderes Flugzeug. Der Vorfall ereignete sich am 27. November. «Wir untersuchen den Vorfall, damit so etwas nie mehr passiert», sagte Finnair-Vizepräsident Antti Aukia dem Fliegerportal «Flightglobal.com»
Schlimmstes Unglück der Luftfahrtgeschichte wegen ähnlichem Vorfall
Dieser Zwischenfall reiht sich in das Kapitel von Beinahe-Zusammenstössen, so genannten «Runway Incursions» ein, welche vor allem bei Nacht oder schlechten Sichtverhältnissen vorkommen. Das schlimmste Unglück dieser Art ereignete sich 1977 auf dem Flughafen Teneriffa. Damals krachten zwei Jumbo Jets von Panam und KLM auf der in dichten Nebel gehüllten Startbahn ineinander. 583 Menschen starben in der Flammenhölle. Damit bleibt der Teneriffa-Crash bis heute das schlimmste Unglück der Luftfahrtgeschichte.
Die Katastrophe von Teneriffa:
Flug AY-70 startete schliesslich 50 Minuten später auf der richtigen Piste und erreichte den Heimatflughafen Helsinki ohne Probleme.