Militante TierschützerSF sendet umstrittenen Spot
Nach 16 Jahren Rechtsstreit strahlt SF einen Spot gegen Tierfabriken aus. Der VgT triumphiert.
«Es ist tragisch, dass es so lange gedauert hat – nun aber wird unser Werbefilm endlich ausgestrahlt», freut sich Erwin Kessler, Präsident des militanten Vereins gegen Tierfabriken (VgT). Er habe eine entsprechende Offerte erhalten. Zwischen dem 27. und dem 29. Januar soll der Spot, der die Schweinehaltung in der Schweiz mit Konzentrationslagern vergleicht, jeweils auf SF1 nach Meteo zu sehen sein. Othmar Stadelmann von der zuständigen Publisuisse bestätigt die Offerte, sagt aber: «Der Spot wird nun – wie jeder andere auch – von uns visioniert und dem Bundesamt für Kommunikation zur Kenntnisnahme vorgelegt.» Höchstwahrscheinlich werde er aber in dieser Form ausgestrahlt.
Der Rechtsstreit um den Werbespot, der sich gegen den Fleischkonsum und die industrielle Schweinehaltung richtet, dauert bereits stolze 16 Jahre: 1994 lehnte die AG für das Werbefernsehen den Clip ab. Begründung: Der Spot sei politische Werbung und geschäftsschädigend. Das Bundesgericht bestätigte dies. Im Sommer 2009 nun gab der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Kessler zum dritten Mal Recht. Die Strassburger Richter sehen in der Weigerung der Ausstrahlung eine Verletzung der Meinungsäusserungsfreiheit.