Grenze des guten GeschmacksSchoggikuchen-Werbung mit schwarzem Baby
Eine deutsche Grossbäckerei wirbt mit einem dunkelhäutigen Baby für einen süssen Schokoladenkuchen. Das stiess der Kundschaft sauer auf.

Christoph Raddatz von der Bäckerei Raddatz in Berlin vor dem Werbeplakat für den «Schoko-Traum». Foto: dapd
Die Bäckerei Raddatz, die im ganzen ostdeutschen Raum vertreten ist, nennt den Kuchen «Schoko-Traum». Den landesweiten Aufschrei um seine Werbeaktion kann Christoph Raddatz, Prokurist der Bäckerei, nicht verstehen. «Bei der Aktion ist etwas schiefgelaufen, trotzdem muss man nicht gleich Verkäuferinnen beschimpfen und Poster zerstören», sagte er auf Anfrage.
Die Werbung habe bei einigen Kunden Protest und Rassismus-Vorwürfe ausgelöst. Beinahe eskaliert sei die Lage in Dresden, wo Kunden Verkäuferinnen beschimpft und Werbeaufsteller vor den Geschäften umgestossen hätten, schilderte der 25-Jährige.
Seit vergangenem Montag preist die Bäckerei auf Werbepostern ihre Schoko-Vanille-Sahneschnitte an. «Das ist unsere Wochenaktion», erklärte Raddatz, dessen Unternehmen insgesamt 100 Filialen und 580 Mitarbeiter zählt. Raddatz zufolge ist es Firmentradition, bei den Wochenaktionen mit Kinderfotos von Angestellten zu werben.
In diesem Fall handle es sich bei dem Baby um die einjährige Sofihya, die Tochter von zwei Angestellten der Firma auf einer Gästefarm für Touristen in Namibia. In dem afrikanischen Land engagiere sich die Firma seit Jahren, das Unternehmen habe dort insgesamt 50 Mitarbeiter. Zudem würden gemeinnützige Projekte unterstützt. Raddatz: «Leider gibt es in Deutschland eine kleine Gruppe von übersensiblen Mitmenschen, die uns unterstellen, rassistisches Gedankengut zu verbreiten – dies ist ausdrücklich nicht der Fall.» (20 Minuten)
«Leider gibt es in Deutschland eine kleine Gruppe von übersensiblen Mitmenschen.»
Christoph Raddatz, der Prokurist der Bäckerei Raddatz.