Knast statt FlitternSchweizer mit Gras in Dubai erwischt
Weil bei ihm Cannabis gefunden wurde, sitzt ein junger Luzerner in Dubai in Haft. Ihm droht eine langjährige Gefängnisstrafe unter üblen Bedingungen. Das EDA ist machtlos.
Die Flitterwochen eines Schweizers und seiner Frau in den Vereinigten Arabischen Emiraten endeten für den frisch Vermählten hinter Gittern. Der Luzerner, der laut seiner Frau gelegentlich kifft, hatte bei der Einreise in Dubai Marihuana dabei. Im islamischen Land alles andere als ein Kavaliersdelikt: Als die Zöllner die Droge im Tabak des Touristen Anfang dreissig fanden, führten sie ihn ab. Seit 19 Tagen sitzt er nun laut der «Luzerner Zeitung» in Dubai im Gefängnis, wo er sich zusammen mit mehreren anderen eine Zelle teilen muss.
Die Aussichten auf eine baldige Rückkehr sind alles andere als gut: Laut der Organisation Fair Trials International, die sich für Inhaftierte im Nahen Osten einsetzt, wanderten Touristen in Dubai bereits wegen viel harmloserer Besitztümer für Jahre ins Gefängnis – etwa wegen eines Jointstummels, der an der Schuhsole klebte, oder eines mitgeführten Medikaments mit Kodeingehalt. Dem Luzerner drohen jetzt viele Jahre im Gefängnis – unter wahrscheinlich schlimmen Bedingungen: «In den Gefängnissen herrschen teils entsetzliche Zustände. Folter und schlechte Behandlung sind vielerorts verbreitet, faire Prozesse hingegen eine Seltenheit», so Jago Russel von Fair Trials. Auch der Experte rechnet im aktuellen Fall mit einer langen Haftstrafe: «Die Urteile sind meist sehr hart.»
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten EDA hat vom Fall Kenntnis. Die Vertretung vor Ort stehe mit der betreffenden Person in Kontakt. Inwieweit die Schweiz dem Verhafteten helfen kann, ist jedoch unklar. Einfach aus dem Gefängnis holen kann das EDA niemanden.