Glitter-AttackeSchwule spielen Bachmann einen Streich
Für den Ehemann der US-Präsidentschaftskandidatin Michele Bachmann sind Homosexuelle «Barbaren», die «geheilt» werden müssten. Kurzerhand stürmten deshalb Aktivisten seine «Pray-away-the-gay»-Klinik.
Mit gemusterten Tierfellen bekleidet und zerissenen Fetzen, die kaum die Hälfte der entblössten Oberkörper bedecken, um den Hals, betritt ein schriller Trupp von Schwulenrechtlern die Klinik von «Bachmann & Associates Inc.» im US-Bundesstaat Minnesota. Lautstark fordern sie in Chören, dass sie «Marcus» sehen wollen, den Ehemann der US-Präsidentschaftskandidatin Michele Bachmann. «Wir haben einen Termin mit Marcus. Wo ist er? Wir müssen diszipliniert werden», brüllen sie immer wieder und lassen unter lautem Gejohle Glitter durch die Luft wirbeln.
Der vor allem durch seine prominente Frau bekannt gewordene Inhaber einer Praxis für psychologische Beratung hat den Zorn der Schwulen- und Lesbengemeinde auf sich gezogen. In einer christlich-konservativen Radio-Talkshow hat er 2010 gesagt, dass Schwule «Barbaren» seien, die «erzogen und diszipliniert» werden müssten.
Homosexuelle mit Therapien «heilen»
In einem gefplegten Haus in Lake Elmo, das dem Psychologen mit Schweizer Wurzeln als Klinik dient, bietet Bachmann zusammen mit Beratern Therapieformen an, die Homosexuelle von ihrer Krankheit heilen und sie zu «normalen» Menschen umwandeln sollen. Er sieht sich als Helfertyp, der niemanden zu einer Behandlung zwingen möchte, doch «nur weil jemand so was fühlt oder denkt, heisst das noch lange nicht, dass er diesen sündigen Weg weiter gehen muss.»
Ob die Horde «barbarischer» Homosexueller nach ihrer Aktion von Bachmanns Angebot in seiner «Pray-away-the-gay»-Klinik Gebrauch machen werden, ist kaum anzunehmen. Da müssten dem Heilsdoktor sämtliche göttlichen Kräfte beistehen. Doch selbst dann stünden die Chancen schlecht. Beim Verlassen der Klinik sangen die Männer und Frauen: «You can't pray away the gay – baby, I was born this way!»