Wie das Pädo-Monster in die Falle ging

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MallorcaWie das Pädo-Monster in die Falle ging

In Palma de Mallorca ist ein deutscher Familienvater verhaftet worden. Der 32-Jährige hatte über Jahre hinweg seine eigenen Kinder missbraucht und anderen Pädophilen angeboten.

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Auf dem Video mit Aufnahmen pädosexueller Handlungen fanden die Fahnder Hinweise auf die Tatorte - zum Beispiel auf eine Yacht. (Bild: Colourbox)

Auf dem Video mit Aufnahmen pädosexueller Handlungen fanden die Fahnder Hinweise auf die Tatorte - zum Beispiel auf eine Yacht. (Bild: Colourbox)

Die spanische Polizei hat nach einer intensiven Suchaktion den Deutschen H. J. auf Palma de Mallorca verhaften können. J. wird beschuldigt, seine eigenen Kinder und diejenigen seiner Partnerinnen sexuell missbraucht zu haben. Die Taten habe der Mann auf Video aufgenommen und im Internet zum Kauf angeboten, heisst es. Zudem soll er die Kinder anderen Männern «zum Sex angeboten» haben.

J. das Handwerk zu legen, war keine leichte Aufgabe. Der Familienvater tarnte sich im Internet mit falschen Identitäten, löschte regelmässig seine Mail-Accounts und filmte die grauenvollen Taten in privaten Räumen, die nur sehr wenig von der Umgebung erkennen liessen. Doch genau hier fand die Polizei einen ersten Anhaltspunkt.

«Cooldaddy» weiss, wie man sich richtig tarnt

Es war zunächst die deutsche Botschaft in Spanien gewesen, die die spanische Polizei um Mithilfe bat. Es zirkuliere ein Video im Internet, auf dem ein Deutscher sich an seiner Tochter vergehe. In anderen Szenen sei derselbe Mann zu sehen, oftmals in Begleitung seiner beiden Söhne. Das Alter der Buben wird auf zwischen drei und neun Jahre geschätzt. Das Mädchen stammt angeblich aus einer späteren Beziehung des Vaters und soll zum Zeitpunkt der Aufnahme des Videos etwa sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein.

Die deutschen Behörden gingen davon aus, dass die Aufnahmen im Jahr 2008 entstanden waren. Auf dem Video nennen die Kinder den Mann «Papa Guay» oder «Cooldaddy». Im Hintergrund hört man in einer Szene die feine Stimme eines Jungen, der seinen Peiniger «Papa» nennt.

Die Spur führte nach Mallorca

Die Übergriffe fanden häufig im Inneren eines Hauses statt, manchmal auch in der Kabine einer Yacht. Aus einer der Szenen konnten die Ermittler schliessen, dass sich die Gräueltaten auf Mallorca abgespielt haben mussten. Sie besuchten daraufhin alle Schulen der Insel und zeigten die Aufnahmen den Lehrern. Diese erkannten den Vater und auch die Kleinen. Sie waren aber seit zwei Jahren aus der Gegend weggezogen. Tatsächlich war es Teil der Strategie von J., ständig mit der Familie umzuziehen.

Inzwischen hatten sich die Polizisten der Spezialeinheit «Brigada de Investigación Tecnológica» auch das Video, in dem die Yacht auftaucht, genauer angesehen. Bald fanden sie «Billy Bob», eine Yacht, die dem Deutschen gehört und in deren Kabine er seine Kinder vergewaltigt hatte.

Schliesslich konnte die Polizei die Kinder in einer Schule aufspüren. Danach fanden sie zunächst die Mutter der Kinder, die sich inzwischen von J. getrennt hatte. Die Frau führte die Ermittler zu ihrem Ex-Mann. Als er festgenommen wurde, trug er eine Memory-Card auf sich – mit einem Zusammenschnitt der Sexszenen mit seinen Kindern.

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