FarbanschlagBekennerschreiben nach Anschlag auf Löwen
Nachdem in der Nacht auf gestern ein Anschlag auf das Löwendenkmal verübt worden war, haben sich nun Unbekannte zur Tat bekannt.
Auf einer Internetseite aus dem politisch linken Lager ist ein Bekennerschreiben zu den Farbanschlägen auf das Löwendenkmal aufgetaucht. Die unbekannten Verfasser, die sich «Das Pressebüro» nennen, solidarisieren sich mit dieser Tat mit Leuten, denen in Frankreich Sabotage an TGV-Zügen vorgeworfen wird. Und sie kündigen weitere Anschläge an.
Das Löwendenkmal war in der Nacht auf gestern mit roten Farbbeuteln beworfen worden. Entdeckt wurde die Tat von einem Anwohner. Erst im vergangenen Herbst war das Löwendenkmal restauriert worden. «Die Attacke tangiert viele heikle Stellen auf dem Löwen selber und vor allem den Schriftzug unterhalb der Skulptur», sagt Cony Grünenfelder von der Luzerner Denkmalpflege.
Am meisten Kopfschmerzen bereitet ihr der Gedanke daran, dass das Löwendenkmal aus porösem Sandstein durch die Reinigung beschädigt werden könnte. Heute soll das Denkmal von einem Restaurator untersucht und falls möglich geputzt werden. Die Höhe des Schadens ist noch unklar. Die Polizei sucht Zeugen, die Angaben zur Attacke machen können.
Durch Denkmal Bezug zu Frankreich
Der Sterbende Löwe wurde 1821 in die Wand gehauen. Er erinnert an den Untergang der Schweizergarde beim Sturm auf die Tuilerien während der Französischen Revolution. Aufgabe der rund 1000 Mann starken Schweizergarde war es gewesen, den französischen König Louis XVI vor dem aufgebrachten Volk zu beschützen. Am 10. August 1792 stürmten die Revolutionäre mit grosser Übermacht die von den Schweizern verteidigten Tuilerien. Die Garde wurde beinahe restlos vernichtet.
Im Bekennerschreiben geben die Unbekannten an, das Denkmal gezielt ausgewählt zu haben wegen seinem Bezug zu Frankreich und dem Widerstand der Schweizer Söldner gegen die Revolutionäre.