Verstopfte PorenPilz rottet Frösche aus
Ein Pilz macht den Amphibien in der Schweiz zu schaffen – es droht das grosse Froschsterben. Was Experten beunruhigt: Eine Bekämpfung scheint unmöglich.
Frösche, Salamander und Kröten sind von einem Pilz befallen, der ganze Arten ausrotten könnte. Der vermutlich aus dem südlichen Afrika stammende Chytrid-Pilz hat sich mittlerweile in der Schweiz stark verbreitet. «Man kann zurzeit nichts gegen diesen Erreger unternehmen», sagt der Naturschutzbiologe Adrian Borgula und stellt besorgt fest: «Bereits gefährdete Arten werden nun auch durch den Pilz bedroht.»
Von 16 untersuchten Stellen im Kanton Luzern sei bei sieben Pilzbefall nachgewiesen worden. Unter den einheimischen Arten litten die Geburtshelferkröten am meisten. «Der Pilz greift ihre Haut an und verstopft die Poren, wenn sie sich von der Kaulquappe zur Geburtshelferkröte umwandeln», erklärt Borgula. Je nach Population könnten bis zu 90 Prozent der befallenen Kaulquappen dieser Gattung sterben.
Als Massnahme gegen die weitere Verbreitung rät die Koordinationsstelle für Amphibien- und Reptilienschutz, weder Tiere, Pflanzen noch Wasser von einem zum nächsten Gewässer zu transportieren. Für den Menschen sei der Pilz aber ungefährlich.