Getarnte Handy-Antennen: Es strahlt aus dem Holzkreuz

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Getarnte Handy-Antennen: Es strahlt aus dem Holzkreuz

Leuchtreklamen, Fahnenstangen und sogar Holzkreuze: In der Zentralschweiz stehen immer mehr getarnte Handy-Antennen. Gegner sprechen von einem «fiesen Spiel».

«Viele Antennen werden schon beim Bau eingepackt, damit es keine Klagen gibt», sagt Bruno Amrhein vom Komitee gegen Hochleistungsantennen in Kriens. Dort stehen gleich mehrere Exemplare: auf dem Schappe-Center und auf dem Gebäude der Pilatus-Bahnen. Sie sind entweder als Kamin oder als Fahnensockel getarnt. Für Amrhein erfüllen diese Verkleidungen nur einen Zweck: «Die Leute sollen nicht auf kritische Gedanken kommen.» Dem widersprechen die Betreiber: Antennen würden nicht versteckt, sondern nach Möglichkeit «in die bestehende Umgebung integriert», sagt etwa Orange-Sprecherin Therese Wenger.

Der Berner Antennengegner Hans-Ueli Jakob von der schweizerischen Organisation Gigaherz bezeichnet solche Tarnungen als «fieses Spiel». Ob sich hinter einer Verkleidung wirklich eine Antenne versteckt, kann man auf www.funksender.ch überprüfen. Dort ist jede Antenne der Schweiz verzeichnet. Für Jakob befindet sich das haarsträubendste Beispiel in der Zentralschweiz am Strassenrand bei Sihlbrugg: «Aus einem grossen Holzkreuz strahlt dort nicht etwa der heilige Geist, sondern eine Mobilfunkantenne.»

Markus Fehlmann

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