Hooligans im Netz: Die ersten haben sich gestellt

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LuzernHooligans im Netz: Die ersten haben sich gestellt

Erste Erfolge für den Internetpranger: Schon einen Tag, nachdem die Luzerner Polizei Hooligan-Fotos im Internet publiziert hatte, haben sich zwei gestellt.

Clarissa Rohrbach
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Clarissa Rohrbach

«Die zwei Männer waren an den Ausschreitungen am Cup-Halbfinal-Spiel gegen Sion beteiligt», sagt Simon Kopp, Sprecher der Luzerner Strafverfolgungsbehörden. Die beiden stammen aus den Kantonen Luzern und Wallis. Sie seien auf den Fotos gut erkennbar gewesen, was sie wahrscheinlich unter gros­sen Druck gesetzt habe. Auch zu den weiteren sechs Hooligans sind bereits 20 Hinweise per ­Telefon und E-Mail bei der Polizei eingegangen.

Die Abgebildeten sind zwar teilweise vermummt. Trotzdem stehen die Chancen für eine Identifikation laut Kopp gut: «Kleider, Körperbau und Mimik geben gute Anhaltspunkte», weiss er. Die Hinweise werden ausgewertet und mögliche Verdächtige vorgeladen. Ziel sei es, alle Übeltäter zu identifizieren. «Wir lassen keinen schleifen», sagt Kopp.

Fanarbeiter Christian Wandeler begrüsst die Aufhebung der Anonymität der Hooligans, findet aber den Internet-Pranger «eher mittelalterlich». Wandeler: «Ich würde die Namen der randalierenden Fans nie herausgeben», sagt er. Die Fanarbeit beruhe auf Vertrauen.

Dieses zu missbrauchen, lohnt sich offenbar nicht: Den identifizierten Hooligans drohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

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