Tod wegen Extrem-Sauna«Das ist völlig wahnsinnig»
Der Fricktaler Paolo Paris gehört zu den ausdauerndsten Sauna-Gängern der Welt. Aber das Sauna-Modell an der WM war ihm zu gefährlich. Einer seiner Kollegen überlebte den Wettbewerb nicht.

Paolo Paris in seiner Sauna. (hys)
Nach sechs Minuten bei 110 Grad starb der Russe Wladimir Ladyschenski am Samstag am Final der Sauna-WM in Helsinki. Sein Kontrahent Timo Kaukonen aus Finnland musste mit schweren Verbrennungen ins Spital. Schuld am Unglück sei die neue Sauna, meint nun Paolo Paris. Der Fricktaler nahm neunmal an der Sauna-WM teil. Nachdem 2009 die Bedingungen verschärft wurden, trat er zurück. Statt wie bis anhin eine Viertelstunde hielt er es gerade mal 90 Sekunden in der neuen Extrem-Sauna aus. «Ein hoher Dampfdruck, riesige Hitze – das hat die Grenze des Erträglichen gesprengt», so Paris. «Das ist völlig wahnsinnig.»
An der diesjährigen Weltmeisterschaft war Paris deshalb nur als Zuschauer anwesend – mit einem mulmigen Gefühl: «Ich habe ehrlich gesagt mit schweren Verbrennungen gerechnet. Dass es nun so endete, schockiert auch mich tief.» Kurz vor dem Finale hatte er noch mit seinem Kollegen Kaukonen gesprochen: «Er meinte noch, das gehe schon gut», so Paris. Doch als dann nur noch die letzten zwei in der Sauna sassen, bekam er es mit der Angst zu tun: «Die vielen Fans haben die zwei angetrieben. Und da wurde wohl der Stolz zu gross.» Der 65-Jährige ist froh, dass er rechtzeitig aufgehört hat: «Ich hätte zur zehnten Teilnahme ein Diplom bekommen», so Paris, «aber mir war mein Leben lieber.»