Wegen Furcht vor IslamStarker Zulauf für die SVP
Die Angst vor dem Islam ist für die SVP Gold wert: Die Mitgliederzahlen vieler Sektionen sind in die Höhe geschnellt. Im Oberaargau startet die Partei nun zudem eine Sommer-Werbeaktion.

Der Kampf gegen Minarette und Burkas zahlt sich für die Berner und Solothurner SVP aus. Besonders in ländlichen Regionen verzeichneten die Sektionen in den letzten Wochen einen starken Zulauf. In Interlaken etwa stieg die Mitgliederzahl sprunghaft um satte zehn Prozent an – in Grenchen wurde dies sogar noch knapp getoppt.
«Unser Einsatz gegen das geplante islamische Zentrum war sicher mit ausschlaggebend», so Richard Aschberger, Präsident der SVP Grenchen. Viele fürchten, das Zentrum könnte Grenchen zur Islam-Hochburg machen – was sich auch auf dem Spendenkonto zeige.
Neue Sympathien schlagen der Partei laut Wahlkreispräsident Christian Hadorn auch im Oberaargau entgegen, seit der Langenthaler Stadtrat Patrick Freudiger von dort aus die Minarett-Initiative vorantrieb. Hadorn nutzt die Gunst der Stunde: «Im Sommer gehen alle unsere bisherigen Mitglieder auf die Jagd nach neuen.»
Dass die Islam-Debatte der Partei nachhaltig nützen kann, glaubt auch der Lausanner Politologe Georg Lutz: «Die SVP hat immer wieder erfolgreich Ängste vor dem Fremden benutzt – abwechslungsweise in Form von EU, kriminellen Asylbewerbern und nun halt vor dem Islam.»