UznachKuh tötet 68-jährige Frau
Kurz nach der Geburt ihres Kalbes hat eine Kuh eine Frau angegriffen und tödlich verletzt.
Am Dienstagnachmittag bemerkten die Eltern eines Bauern in Uznach , dass eine Kuh ihrer Herde kalbte.
Zusammen mit einem befreundeten Landwirt betraten sie die Weide, um das Kalb mit der Mutter von der Herde abzusondern und in den Stall zu treiben.
Der Bauer nahm das Kalb auf die Arme und trug es Richtung Stall. Seine 68-jährige Frau begleitete ihn.
Plötzlich griff die Kuh die Frau an, wie die Kantonspolizei St. Gallen mitteilte. Sie stürzte. Die Kuh verletzte dann die am Boden liegende Frau am Körper und im Gesicht so schwer, dass sie trotz sofortiger notärztlicher Hilfe im Spital ihren schweren Verletzungen erlag.
Natürlicher Instinkt
Für den St. Galler Kantonstierarzt Thomas Giger entspricht das angriffige Verhalten der Mutterkuh einem natürlichen Instinkt. Die Kuh habe die Menschen, die ihr das Kalb weggenommen hätten, als Feinde angeschaut, sagte Giger auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.
Kühe in Mutterkuh-Herden, wie im Fall von Uznach, hätten relativ viel Freiheit und wenig Kontakt zu Menschen. Dies naturnahe Tierhaltung könne zu einem «wilderen» Verhalten der Tiere und damit zu Problemen führen. Bei Milchkühen, die täglich gemolken werden, sei dies einfacher.
Vor allem kleinere Bauernbetriebe stellen laut Giger immer öfter von der Milchwirtschaft auf Fleischproduktion mit Mutterkuh-Herden um. Der Grund dafür ist, dass die arbeitsintensive Milchwirtschaft nicht mehr rentiert.
Laut Polizeisprecher Hanspeter Krüsi kommen Angriffe von Kühen auf Menschen ab und zu vor. Ein anderer derart schwerer Fall wie in Uznach sei ihm allerdings nicht bekannt, sagte Krüsi auf Anfrage. (aeg/sda)