St. GallenProstitutions-Verbot für Teenies gefordert
Im Kanton St. Gallen sollen sich Minderjährige nicht mehr für Sex verkaufen und in Pornofilmen mitspielen dürfen: Der Kantonsrat will ein Prostitutions-Verbot für Teenies.
Eine Gesetzeslücke ist der SVP-Kantonsrätin Jeannette Schlegel ein Dorn im Auge: Im Gegensatz zu den meisten europäischen Staaten ist die Prostitution in der Schweiz bereits ab 16 und nicht erst ab 18 Jahren legal. Zudem dürfen Minderjährige auch in Pornos mitspielen.
«Das ist absurd. Jugendliche unter 18 dürfen sich keine Pornos anschauen, aber mitspielen dürfen sie», so Schlegel. Deshalb hat sie eine Motion eingereicht, die fordert, dass im Kanton St. Gallen die Prostitution von Kindern unter 18 Jahren verboten wird. Die St. Galler Regierung wollte davon nichts wissen und beantragte dem Rat Nichteintreten. Mit 41 gegen 40 Stimmen sprach sich dieser gestern jedoch für das Verbot von Teenie-Prostitution aus.
Wie viele junge Mädchen in der Ostschweiz ihren Körper verkaufen, ist unklar. «Es gibt aber einige Fälle von minderjährigen Mädchen, die Labelsex betreiben. Sie prostituieren sich, um Luxusgüter kaufen zu können», sagt Susanne Gresser von der Beratungsstelle für Sexarbeiterinnen Maria Magdalena. Zudem sind laut Milieu-Kennern vor allem auch Prostituierte aus Osteuropa oft minderjährig.
Im Kanton Genf ist Teenie-Prostitution bereits teilweise verboten, in Basel-Stadt und Bern sind Verbote in Planung.